Luxemburg ist keine Ausnahme

Luxemburg ist keine Ausnahme
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Designerdrogen drängen laut Weltdrogenbericht 2013 immer schneller auf den Mark. Auch in Luxemburg wird ein stärkerer Konsum festgestellt.

Es gebe erstmals mehr Designerdrogen als international kontrollierte Substanzen, teilte die UN-Behörde für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) mit. Die Zahl der psychoaktiven Substanzen sei demnach von 166 im Jahr 2009 auf 251 bis Mitte 2012 gestiegen. International kontrolliert und verboten sind 234 Drogen. Die genauen Auswirkungen und das Suchtpotenzial der neuen Drogen seien aber wegen der kurzen Zeit am Markt bisher nur schwer absehbar, so der Weltdrogenbericht weiter.

Das gilt auch für Luxemburg. „Die Einschätzung der Gesundheitsrisiken, die der Konsum dieser Stoffe verbergen kann, ist dadurch erschwert, dass die meisten Substanzen noch nie am Mensch ‚getestet‘ worden sind und auch keine Langzeitstudien in diesem Sinne vorliegen“, hält der nationale Drogenbeauftragte Alain Origer im Gesundheitsministerium fest. Zu „Designerdrogen“ fehlen Vergleichsdaten
Es fehle – wie in anderen Ländern auch – hierzulande an validen Vergleichsdaten, um die Entwicklung dieses Phänomens einschätzen zu können, so Origer weiter.

Harmlos vermarktet

Eine andere Schwierigkeit kommt hinzu: Die Identifizierung und die Zuordnung dieser zum größten Teil neuartigen Stoffe (Pillen, Puder, Salze, Flüssigkeiten, Mischprodukte usw.) sei ein komplizierter und oft auch sehr zeitaufwendiger Prozess, erklärt Origer. Dazu passt der im Weltdrogenbericht festgestellte „alltägliche“ Verbreitungsweg. Vermarktet werden die Erzeugnisse oft als scheinbar harmlose Alltagsprodukte, wie etwa Badesalz, Luftreiniger oder Düngemittel.

Konsumiert werden die Designerdrogen vor allem von jungen Menschen: Knapp fünf Prozent der 15- bis 24-Jährigen in der EU haben schon damit experimentiert, heißt es im Weltdrogenbericht. Hier scheint es in Luxemburg eine Besonderheit zu geben. Origer zitiert eine Eurobarometerstudie aus dem Jahre 2011, nach der in Luxemburg sieben Prozent der 15-24 Jährigen schon mindestens einmal im Leben diese Substanzen eingenommen haben. Das sind zwei Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt.

Cannabis unangefochten

Die mit Abstand am häufigsten konsumierte Droge weltweit bleibt aber weiterhin Cannabis, hält der Weltdrogenbericht fest. Das ist auch in Luxemburg so, bestätigt Origer.
Es bleibe jedoch abzuwarten, in welchem Maße sich der Konsum von „Designerdrogen“ wie auch der von verschiedenen Substanzen pflanzlicher Herkunft in Zukunft verbreiten werde, stellt der Drogenbeauftragte klar.