Luxemburg ist ein Sparfuchs

Luxemburg ist ein Sparfuchs
(Sdidier)

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Die OECD hat am Donnerstag ihren Bildungsbericht 2016 vorgestellt. Luxemburg gibt gemessen am Anteil des BIP am wenigsten für Bildung aus.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vergleicht in ihrem Bildungsbericht die Entwicklung von Kinderbetreuung, Schulen, Hochschulen und Weiterbildung in den wichtigsten Industriestaaten und einigen Partnerstaaten.

Die OECD hebt in ihrem Bericht hervor, dass kein Land so viel in seine Schüler investiere wie Luxemburg. Dies gilt allerdings nur für die absoluten Zahlen. Zieht man den Anteil vom Bruttoinlandsprodukt in Betracht, ist Luxemburg Schlusslicht. Vom Primär- bis zum Tertiärbereich gibt Luxemburg in absoluten Zahlen mehr als doppelt so viel für seine Schüler aus wie der OECD-Durchschnitt.

3,5 Prozent des BIP

Das Großherzogtum investiert 17.959 Dollar pro Schüler in der Grundschule (8.477 im OECD-Durchschnitt), 19.762 Dollar/Schüler in der Sekundarstufe (9.811 im OECD-Durchschnitt) und 40.933 Dollar/Schüler im tertiären Bereich (15.772 im OECD-Durchschnitt). Allerdings gibt Luxemburg in Bezug auf sein Bruttoinlandsprodukt am wenigsten aus. Die internationale Organisation hebt nämlich hervor, dass ihre Mitgliedstaaten im Durchschnitt 5,2 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes in die nationalen Bildungsinstitutionen investierten. Spitzenreiter ist Großbritannien mit 6,7 Prozent. Schlusslicht ist Luxemburg mit 3,5 Prozent.

Das Gehalt der Lehrer ist in Luxemburg, wie in den letzten Jahren, im Vergleich zu den anderen OECD-Staaten überdurchschnittlich hoch. Das Großherzogtum gehört zu den wenigen Ländern, wo Grundschullehrer höhere Gehälter haben als der Durchschnitt der Arbeitnehmer mit Universitätsabschluss.

Frauen benachteiligt

Positiv hervorzuheben ist, dass nur 7 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen zwischen 15 und 29 Jahren in Luxemburg entweder keine Arbeit haben, die Schule verlassen haben oder keine Ausbildung machen. Im OECD-Durchschnitt sind ganze 12 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen ohne Beschäftigung beziehungsweise ohne Ausbildung oder haben die Schule abgebrochen.

Die Zahlen bezüglich der Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern sind für Luxemburg doppeldeutig. Zwar verdienen Frauen mit Universitätsabschluss in Luxemburg so viel wie in keinem anderen Land der OECD-Studie, allerdings verdienen sie immer noch deutlich weniger als Männer mit einem Universitätsabschluss. So erhalten Frauen in Luxemburg durchschnittlich 76 Prozent des Gehaltes der Männer im tertiären Bereich.