Luxemburg bekommt ein Auge am Himmel

Luxemburg bekommt ein Auge am Himmel
(dpa/Bobbi Zapka)

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Luxemburg beteiligt sich an einem milliardenschweren Drohnenprojekt der Nato. Dafür wird eigens ein Satellit ins All geschossen. Die Kosten belaufen sich auf 120 Millionen Euro.

Seit 2012 beteiligt sich Luxemburg an dem Nato-Projekt „Alliance Ground Surveillance“ (AGS) . Das Verteidigungsministerium will sich zum Schutz der eigenen Soldaten in einem Krisengebiet oder Kriegsregion an einem allwetterfähigen, luftgestützten Bodenaufklärungssystem beteiligen. Es soll in der Lage sein, weiträumig Aktivitäten auf dem Boden aufzuklären und zu überwachen.

Laut Nato-Planung will man dafür zahlreiche „Global Hawk“-Drohnen in die Luft schicken. Sie sind in der Lage an unterschiedlichen Stellen der Welt gleichzeitig in Echtzeit aufzuklären und zu überwachen. Die erste Drohne wird bereits im kommenden Jahr fliegen und in Italien stationiert sein. „Global Hawk“ ist in der Lage aus großer Höhe bei jedem Wetter mit Hilfe von optischen und radarbasierten Sensoren auch nachts über Stunden hochauflösende Bilder zu übermitteln.

Grünes Licht

An dem Projekt sind nicht alle 28 NATO-Mitgliedsstaaten beteiligt. Luxemburg ist aber einer der 16 Beschaffungsnationen. Wir müssen uns an den Investitionen in Höhe von 1,45 Milliarden Euro prozentual beteiligen. Dabei geht es um eine maximale Summe in Höhe von 120 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren. Der Regierungsrat hat am Freitag ein entsprechendes Gesetz abgesegnet.

Luxemburg liefert für das Projekt sogenannte Satellitenkapazitäten (LuxGovSat). Im Februar 2015 (Link)wurde ein entsprechender künstliche Himmelskörper beim Satellitenhersteller Orbital ATK Inc in Auftrag gegeben. 2017 soll dieser ins All starten.

Der Militärsatellit wird aus dem All Europa, den Mittleren Osten, Asien und den Asiatisch-Pazifischen Raum abdecken. Er wird auf dem Militär gewidmete Frequenzen (X-Band und militärisches Ka-Band) senden. Genutzt werden die Sendekapazitäten unter anderem um die Einsätze der „Global Hawk“-Drohne zu untertützen.

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