Londoner Polizisten sollen Kameras tragen

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Als Reaktion auf die Krawalle nach einem umstrittenen tödlichen Polizeieinsatz in London im Jahr 2011 sollen bewaffnete Polizisten in der britischen Hauptstadt künftig mit Videokameras ausgestattet werden.

Sie sollten mit „am Körper getragenen Kameras“ ihre Einsätze aufzeichnen, teilte der Polizeibevollmächtigte Bernard Hogan-Howe am Donnerstag mit.

Ziel sei vor allem, „unsere Beziehungen zu schwarzen Londonern wieder zu verbessern“. Ein Testlauf soll demnach in diesem Jahr starten.
Polizeibeamte hatten am 4. August 2011 im Londoner Stadtteil Tottenham ein Taxi angehalten, in dem Mark Duggan, ein schwarzer Familienvater, unterwegs war, und ihn erschossen. Der 29-Jährige wurde diverser Verbrechen verdächtigt, aber nie verurteilt. Sein Tod löste in London und später auch in mehreren anderen britischen Großstädten heftige Krawalle von Jugendlichen aus. Fünf Menschen wurden während der mehrtägigen Ausschreitungen getötet, hunderte Läden wurden geplündert.

Eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung ergab, dass sich die Londoner Polizei bei dem tödlichen Einsatz korrekt verhalten hatte. Demnach war Duggan zwar unbewaffnet, als er erschossen wurde, hatte aber zuvor eine Waffe bei sich gehabt und diese erst Sekunden vor den tödlichen Schüssen weggeworfen. Duggans Angehörige und die Unterstützer der Familie reagierten empört auf das Ergebnis der Untersuchung und kündigten an, ihr juristisches Vorgehen fortsetzen zu wollen.