/ Lissabon und Madrid ärgern sich über Tsipras

(AFP)
„Wir sind nicht verantwortlich für die Frustration in Griechenland“, sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Sonntag in Madrid. Schuld sei allein die „radikale Linke“, die der Bevölkerung unrealistische Versprechen gemacht habe. Nach Angaben aus Regierungskreisen in Madrid legten die konservativen Regierungen Spaniens und Portugals in Brüssel Beschwerde wegen des Vorwurfs ein, sie hätten sich in der jüngsten Debatte über Hilfszahlungen gegen Griechenland verbündet.
EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker seien aufgefordert worden, „die Äußerungen Tsipras‘ zu verurteilen“, hieß es. Der spanische Staatssekretär für die Europäische Union, Íñigo Méndez de Vigo, betonte, Spanien sei Griechenland nicht feindlich gesinnt, sondern „solidarisch mit dem griechischen Volk“. Madrid verlange aber, dass die neue Regierung in Athen Verantwortung übernehme, denn die Probleme des Landes seien nur mit Reformen und „nicht mit Erklärungen“ zu lösen.
Tsipras hatte Spanien und Portugal am Samstag vorgeworfen, sie hätten Griechenland in den Verhandlungen zur „Kapitulation“ zwingen wollen. „Diese Mächte wollten nicht, dass das Beispiel Griechenlands andere Länder beeinflusst“, sagte Tsipras mit Blick auf den Kampf seiner Regierung gegen die Sparauflagen der internationalen Geldgeber. In Spanien und Portugal stehen noch in diesem Jahr Wahlen an, bei denen Parteien wie die spanische Podemos, die den Sparmaßnahmen kritisch gegenüberstehen, deutlich zulegen könnten.
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