Letzter Funkspruch: „Gute Nacht!“

Letzter Funkspruch: „Gute Nacht!“
(AFP)

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Der letzte Funkspruch aus dem Cockpit des vermissten Malaysia-Airlines-Flugzeugs ist angeblich "In Ordnung, gute Nacht" gewesen. Die Suche nach der Maschine geht weiter.

Zugeordnet wurde das Zitat demnach dem Piloten der Maschine, der die Worte beim Übergang vom malaysischen in den vietnamesischen Luftraum gesprochen haben soll. Dies erklärte der malaysische Botschafter in Peking bei einem Treffen mit chinesischen Angehörigen der Insassen am Mittwoch, wie die Zeitung „Straits Times“ aus Singapur berichtete.

Malaysias Botschafter Iskandar Sarudin hatte in einem Hotel der chinesischen Hauptstadt mit Verwandten und Freunden der Flugzeuginsassen gesprochen, von denen knapp zwei Drittel Chinesen waren. Zu der Frage, ob das malaysische Militär den verschollenen Flug MH370 auf dem Radar verfolgt habe und welche Informationen an die Zivilbehörden weitergegeben worden seien, wollte sich der Diplomat nicht äußern. Vonseiten einiger Familienangehöriger gab es erneut Kritik an der chinesischen Regierung, deren Verhalten von einigen als zu passiv empfunden wurde.

Suche ausgweitet

Die Suche nach dem spurlos verschwundenen Malaysia Airlines-Passagierflugzeug konzentriert sich jetzt auf eine Meeresregion Hunderte Kilometer von der letzten bekannten Position entfernt. Suchflugzeuge und Schiffe sind nach vergeblichen Bemühungen im Südchinesischen Meer seit Mittwoch verstärkt im Andamanischen Meer vor der Westküste Malaysias im Einsatz, wie aus dem Krisenstab verlautete.

Die Boeing mit 239 Menschen an Bord war am Samstag verschwunden, kurz bevor sie den vietnamesischen Luftraum erreichen sollte. Bislang galt das Südchinesische Meer zwischen Malaysia und Vietnam als mögliches Absturzgebiet.

Luftwaffe sorgt für Irritationen

Sollte die Maschine im Andamanischen Meer oder der Straße von Malakka gefunden werden, wäre sie mehrere hundert Kilometer von ihrem eigentlichen Kurs abgewichen. Das Militär hatte schon am Wochenende in seinen Radaraufzeichnungen einen möglichen Kurswechsel von Flug MH370 entdeckt. Die Maschine sei womöglich umgekehrt, hieß es. Die Luftwaffe dementierte am Mittwoch allerdings Presseberichte, wonach das letzte Signal der Maschine vor der Westküste aufgefangen worden sei.

Die malaysische Halbinsel ist im Norden stellenweise weniger als 200 Kilometer weit. Solch eine Strecke legt eine Boeing 777 in weniger als einer Viertelstunde zurück. Insofern ist es theoretisch möglich, dass die Maschine westlich von Malaysia niederging. Trotzdem hätten zwischen Kursänderung und Niedergang viele Minuten gelegen. Rätselhaft bleibt, warum der Pilot sich dann nicht meldete und warum die Bordcomputer keine Probleme an die Bodenkontrolle funkten.

„Wir sind schockiert“

Unterdessen kamen in Australien skandalöse Geschichten über den Copiloten des verschwundenen Malaysia Airlines-Flugzeugs ans Licht. Der 27-Jährige habe mit ihnen bei einem früheren Flug die ganze Zeit im Cockpit herumgealbert und dort auch geraucht, berichteten zwei Touristinnen Reportern. Beides ist streng verboten. „Wir sind schockiert“, teilte die Fluggesellschaft mit. Die Vorwürfe würden sehr ernst genommen, hätten aber noch nicht überprüft werden können.