Lettland will das 18. Euroland werden

Lettland will das 18. Euroland werden
(dapd/Archiv)

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Lettland will Anfang 2014 als 18. Mitgliedsland der europäischen Währungsunion beitreten. Dazu hat Finanzminister Andris Vilks am Dienstag in Brüssel offiziell um den nötigen Prüfbericht der EU-Kommission zur Euro-Reife gebeten.

Lettland mit der Landeswährung Lats (derzeit knapp 1,43 Euro) rund wäre der zweite baltische Staat in der Eurozone. Estland hat bereits seit 2011 den Euro. Litauen peilt die Mitgliedschaft 2015 an. „Lettland hat beschlossen, dass es bereit ist, eine Konvergenzprüfung zu beantragen mit dem Ziel, im Jahr 2014 den Euro einzuführen“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn nach einem Treffen der EU-Finanzminister. Er kündigte an, den Antrag gründlich und objektiv prüfen. Der Bericht werde vermutlich Anfang Juni vorliegen.

Lettland erfüllt nach eigenen Angaben seit September 2012 sämtliche Maastricht-Kriterien. Das bedeutet: Die laufende Staatsverschuldung darf Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) nicht übersteigen, die Gesamtverschuldung soll maximal 60 Prozent vom BIP betragen. Außerdem darf die Inflationsrate nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten EU-Länder liegen. Zudem muss sich der Wechselkurs der Landeswährung stabil zeigen.

Warten auf EU-Prüfbericht

Vilks erklärte: „Die Erfüllung dieser Kriterien ist das Gütesiegel unserer Wirtschaft, und ich bin zuversichtlich, dass wir in der Lage sind, ihnen auch langfristig gerecht zu werden – durch eine geringe Staatsverschuldung, eine verantwortungsvolle Finanzpolitik und die Stärkung unseres Wettbewerbs.“

Der lettische Ministerpräsident Valdis Dombrovskis hatte schon am Montag in einem Brief um den Prüfbericht gebeten. Offiziell musste dies jedoch der Finanzminister in Brüssel beantragen.

Die „neuen“ EU-Länder in der Mitte und im Osten Europas hatten sich beim Beitritt verpflichtet, den Euro einzuführen, wenn sie die Kriterien dafür erfüllen. Wegen der schweren Schuldenkrise in einigen Euroländern und den damit verbundenen Turbulenzen hatten sich in den vergangenen Jahren die Kandidaten aber rar gemacht.