„Lest den Koran. Gute Nacht!“

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(AFP)

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Dieser Satz war Anfang Oktober der letzte Facebook-Eintrag von Nasceu S. Duarte. Der Portugiese aus Luxemburg ist in den heiligen Krieg nach Syrien gezogen.

Luxemburg ist informiert
„Abu Al Muhadjir Purtughali“ ist den Sicherheitsbehörden in Luxemburg kein Unbekannter. Gegen den Dschihadisten laufen bereits seit längerem Ermittlungen, bestätigte die Justiz am Freitag gegenüber Tageblatt.lu. „Er ist bei uns auf dem Radar,“ erklärt Justizsprecher Henri Eippers, ohne weitere Details zu nennen.

Nasceu S. Duarte wurde als Sohn portugiesischer Einwanderer in Luxemburg geboren. Er lebte bis vor kurzem noch in Kehlen. Im Oktober reiste er mit 12 anderen Portugiesen nach Syrien, berichtet die portugiesische Zeitschrift „Sabado“ am Freitag. Als er zum Islam konvertierte nannte er sich zunächst Abdoul Halim. In Syrien legte er sich den Krieger-Namen Abu Al Muhadjir Purtughali zu.

Nasceu war in Luxemburg als Rapper „Pollo“ bekannt. Ende 2011 hatte er ein eigenes Album mit Videoclip rausgebracht (siehe Video).

Im Visier der Geheimdienste

Der junge Mann aus Luxemburg wurde diese Woche von einem französischen Journalisten identifiziert. Ein weiterer Portugiese wurde neben französischen Kämpfern auf dem Enthauptungsvideo des US-Amerikaners Peter Kassig entdeckt. In dem jüngsten Enthauptungsvideo der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) soll es sich den 22-jährigen Konvertiten Mickaël Dos Santos aus dem Großraum Paris handeln.

Der portugiesischstämmige Dos Santos, er den französischen Behörden zufolge den Kampfnamen Abou Uthman trägt, „ist für seinen terroristischen Kampf in Syrien und sein gewalttätiges Verhalten bekannt, zu dem er sich in den sozialen Netzwerken bekennt“, sagte Premierminister Manuel Valls.

Zweifel an Dschihad-Kämpfer

Die Mutter Dos Santos widersprach am Freitag im Sender BFMTV der Darstellung der französischen Behörden: „Das ist nicht mein Sohn, ich erkenne ihn nicht.“ Dies habe sie dem Inlandsgeheimdienst bereits am Mittwoch gesagt. Die Mutter sagte, je länger sie sich die Bilder angesehen habe, desto mehr Zweifel seien ihr gekommen.

Insgesamt sollen sich rund 3000 Europäer der islamistischen Miliz angeschlossen haben, darunter mehrere Männer aus Luxemburg.