Lawrow fordert neues Krisentreffen

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Vor wenigen Tagen noch hatte die ukrainische Führung die Rückkehr an den Verhandlungstisch zugesagt. Jetzt will sie davon wenig wissen. Moskau fordert Kiew auf, die Vereinbarung einzuhalten.

Nach massiven Angriffen der ukrainischen Armee auf Separatisten hat Russland die Führung in Kiew mit Nachdruck zu Verhandlungen mit den Aufständischen aufgefordert. Es sei „zutiefst beunruhigend“, dass die vereinbarten Gespräche mit den militanten Gruppen noch nicht stattgefunden hätten, sagte Außenminister Sergej Lawrow in einem Telefonat mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Frankreichs Außenminister Lauren Fabius. Bei einem Treffen müsse eine neue Waffenruhe in dem krisengeschüttelten Nachbarland vereinbart werden, betonte Lawrow einer Mitteilung des Außenministeriums in Moskau zufolge.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sei weiter zur Vermittlung solcher Gespräche bereit. Ein Treffen sei nötig, um weitere Zerstörung und zivile Opfer zu verhindern, sagte er.

Die ukrainische Führung reagierte auf den Appell zu Verhandlungen über eine Feuerpause zurückhaltend. „Bei den Gesprächen kann es eigentlich nur um die bedingungslose Waffenabgabe der Kämpfer sowie um die Freilassung der Gefangenen gehen“, sagte Andrej Lyssenko vom Nationalen Sicherheitsrat. Die Regierung sei zudem zu Verhandlungen über eine Sicherung der Grenze durch OSZE-Beobachter bereit.

Weiterer Stützpunkt aufgegeben

Die Aufständischen gaben unterdessen den dritten wichtigen Stützpunkt innerhalb von 24 Stunden auf. Nach den Hochburgen Slawjansk und Kramatorsk hätten sich die militanten Gruppen auch aus Nikolajewka zurückgezogen, sagte der Separatistenanführer Igor Girkin („Strelkow“).

Nach dem Vorrücken der Regierungskräfte mit Panzerfahrzeugen, Kampfhubschraubern und Artillerie habe die „Volkswehr“ die Stellungen nicht mehr halten können, räumte der Separatistenanführer ein. Die Aufständischen würden ihre Kräfte nun in Donezk sammeln. Am Rande der Großstadt und in der Nähe des Flughafens kam es zu Gefechten.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte die Rückeroberung der Orte als „Beginn der Wende“ bezeichnet. Sie sei zwar „kein totaler Sieg“, besitze aber „überragende Symbolkraft“ im Kampf um die territoriale Einheit der früheren Sowjetrepublik.