Lastenteilung bleibt umstritten

Lastenteilung bleibt umstritten
(dpa)

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Beim EU-Gipfel Ende der Woche wollen die "Chefs" der Union ein Paket zur Euro-Absicherung verabschieden. Dazu gehört eine Abmachung zum künftigen Krisenfonds für finanzschwache Eurostaaten.

Die Lastenteilung beim künftigen Rettungsfonds für klamme Eurostaaten bleibt umstritten. Die europäischen Finanzminister verhandelten am Montag in Brüssel über die milliardenschweren Beiträge der 17 Länder mit der Gemeinschaftswährung für den neuen Fonds ESM. Dieser soll 2013 stehen und einen Umfang von 500 Milliarden Euro haben. Eine endgültige Entscheidung soll beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel getroffen werden.

Im Gespräch für den permanenten Fonds zur Rettung von Krisenstaaten sind milliardenschwere Garantien und ein eingezahltes Grundkapital von bis zu 80 Milliarden Euro. Damit soll sichergestellt werden, dass der Fonds hohes Vertrauen an den Finanzmärkten genießt und seine Anleihen die Bestnote („AAA“) erhalten.

Harte Verhandlungen

Der Vorsitzende der Euro-Finanzminister, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, sagte: „Wir werden die unterschiedlichen Standpunkte, die es gibt, soweit aneinander heranführen, dass der Europäische Rat am Donnerstag und Freitag entscheidungsfähig sein wird.“ Juncker ließ durchblicken, dass er nicht mit einem raschen Kompromiss der obersten Kassenhüter rechne.

Der derzeitige Krisenfonds EFSF soll auf 440 Milliarden Euro aufgestockt werden; im Gespräch sind erheblich erhöhte Garantien der Euro-Staaten.

Hilfe für Irland

Bisher bekommt nur das hochverschuldete Irland Hilfen aus diesem Fonds. Das Sondertreffen der Ressortchefs wurde begleitet von Spekulationen, wonach Portugal schon bald nach milliardenschweren Hilfen der europäischen Partner fragen könnte. Diese Gerüchte gibt es schon seit längerem. Juncker wollte sich dazu nicht äußern – dies sei eine interne Angelegenheit des Landes. Die Regierung von Premier José Socrates hatte Mitte des Monats ein neues Sparpaket vorgestellt, das von der EU-Kommission und Europäischen Zentralbank gutgeheißen wurde.

Irland bleibt unterdessen im Steuerstreit hart. Finanzminister Michael Noonan signalisierte, für die grüne Insel komme eine von vielen Partnern geforderte Anhebung der Unternehmensteuer nicht infrage.

Keine Unternehmenssteuer-Anhebung

„Wenn meine Kollegen Alternativen zur Forderung, dass Irland seine Unternehmensteuer anheben soll, vorschlagen, werden wir dem gegenüber sehr aufgeschlossen sein“, sagte Noonan. Mehrere EU-Partner, darunter Frankreich und Deutschland, fordern von Dublin Bewegung bei den extrem niedrigen Unternehmensteuern im Gegenzug zu verbilligten Milliardenkrediten.