Landesplanung im Fokus

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Heute findet im Auditorium der Universität Luxemburg am Campus Belval der offizielle Start der Debatte zum Thema „Qualitative Wuesstem“ mit Vertretern der Zivilgesellschaft statt.

Die Meinungen gehen im Vorfeld der Debatte mit dem Titel „Wéi e qualitative Wuesstem fir eist Land? Landesplanung fir eng nohalteg Zukunft“ teilweise recht weit auseinander. Von einer „guten Initiative“ spricht Emile Eicher, Präsident des Syvicol. Blanche Weber, Präsidentin des „Mouvement écologique“, sieht in dem Vorhaben der Regierung „einen holprigen Start in einen hoffentlich noch lange andauernden Prozess mit möglichst breiter Öffentlichkeitsbeteiligung“.
Doch um was geht es bei den an zwei Tagen stattfindenden Diskussionsrunden genau?

François Bausch, Minister für Infrastruktur und nachhaltige Entwicklung und Initiator der Gesprächsrunde, erhofft sich von den Teilnehmern klare Visionen und Lösungsvorschläge für die Zukunft Luxemburgs: „Alle relevanten Kräfte aus unserer Gesellschaft sind anwesend und wir können feststellen, ob diese die gleiche Vision teilen wie wir.“ Demnach sollen gemeinsam landesplanerische Konzepte entworfen und diskutiert werden, die Luxemburg auf die für 2050 prognostizierte Einwohnerzahl von 1,2 Millionen vorbereiten und die Wettbewerbsfähigkeit des Großherzogtums sicherstellen sollen. Deswegen wird auch, auf Einladung des Wirtschaftsministeriums, der Zukunftsforscher Jeremy Rifkin in der darauffolgenden Woche seine Vorstellung des Luxemburger Wirtschaftsmodells der Zukunft präsentieren.

Gegen vorgegebene Prämisse

Auch wenn Minister Bausch die Prognose von 1,2 Millionen Einwohnern nicht für sehr realistisch hält – immerhin müsse dafür die Entwicklung der letzten 50 Jahre genau so fortgeschrieben werden –, sieht er Handlungsbedarf und ein Umdenken beim Thema Landesplanung.

Gegenwind erhält der Minister vom „Mouvement écologique“. „Wir sind nicht einverstanden damit, dass wir unter der vorgegebenen Prämisse, Luxemburg müsse unbedingt weiter wachsen, diskutieren müssen. Kritiker werden behaupten, unser Sozialmodell müsse irgendwie bezahlt werden. Ich behaupte jedoch, dass wir aus dieser Spirale raus müssen. Schon jetzt ist unsere Infrastruktur überlastet, wie stellen sie sich das bei 1,2 Millionen Einwohnern vor?“, so Blanche Weber.

Im Livestream gezeigt

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion ist es auch dem Publikum gestattet, Fragen zu stellen. Es darf also auf eine interessante und kontroverse Debatte gehofft werden.

Am Donnerstag wird dann eine zweite Veranstaltung um 19 Uhr im European Convention Center Luxembourg auf Kirchberg stattfinden. Hier werden Politiker über eben jene Vision diskutieren. Es nehmen teil: François Bausch, Pierre Gramegna, Dan Kersch, Marc Hansen, Etienne Schneider, Camille Gira , Gast Gibéryen, David Wagner und Claude Wiseler.

Die Konferenz wird unter www.gouvernement.lu und www.mddi.lu im Livestream gezeigt.