„Land unter“ in Teilen Europas

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Soldaten kämpfen gegen die Fluten, Zehntausende müssen ihre Häuser räumen: Das Hochwasser in Deutschland, Österreich, Tschechien, der Slowakei und in der Schweiz hat dramatische Folgen.

Kein Trinkwasser, kein Strom und braune Brühe im Keller: Das Hochwasser hat weite Teile Europas in Katastrophenregionen verwandelt. In reißenden Bächen und Flüssen starben in Deutschland, Tschechien und Österreich mehrere Menschen.

Deutschland

Am meisten betroffen sind der Süden und Osten Deutschlands. In Passau erreichte die Donau den höchsten Wasserstand seit über 500 Jahren. In Städten in Bayern, Thüringen und Sachsen galt Katastrophenalarm. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren seit Samstag 4000 Kräfte des Bundes im Hilfseinsatz – darunter rund 1400 Soldaten. Das Ausmaß der Hochwasserschäden in Deutschland lässt sich bisher noch nicht beziffern, sagte Ernst Rauch vom Rückversicherers Munich Re. Einen Lichtblick gibt es: Der Deutsche Wetterdienst rechnet damit, dass der Regen in den kommenden Tagen fast überall in Deutschland nachlässt.

Tschechien

Landesweit mussten mehr als 6400 Menschen nach Angaben der Feuerwehr ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Zahl der Toten stieg seit Sonntag auf fünf. Im Riesengebirge etwa fanden Rettungskräfte in der Nacht auf Montag im Fluss Upa die Leiche eines Mannes. Östlich von Prag ertrank ein 82-jähriger Rentner in den Fluten eines Baches. Vier Wassersportler wurden noch vermisst.

In Prag hatte die Feuerwehr mobile Hochwasserbarrieren errichtet, um die Altstadt zu schützen. Die Stadt ging davon aus, dass diese einem Jahrhunderthochwasser standhalten könnten. Der U-Bahn-Verkehr im Zentrum der Millionenstadt wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt.

Österreich

In vielen Landesteilen löste das Hochwasser katastrophale Zustände aus. Zugverbindungen waren gesperrt, Innenstädte standen unter Wasser. In Tirol entgleiste in der Nacht zu Montag am Brenner ein Zug, weil eine Schlamm- und Gerölllawine die Gleise verschüttete. Zwei Menschen starben bisher durch die Wetterlage, zwei weitere wurden vermisst.

Schweiz

In der Schweiz hat sich die Lage am Montag weiter entspannt. Nachdem die schweren Regenfälle Sonntagmorgen aufhörten, konnten die meisten Kantone Entwarnung geben und mit den Aufräumarbeiten beginnen. Im Kanton war möglicherweise ein Todesopfer zu beklagen: In der Ortschaft Kaltbrunn riss ein Bach in der Nacht zum Samstag einen 72-jährigen Mann mit, der zunächst nicht gefunden werden konnte.

Slowakei

Die Hauptstadt Bratislava bereitet sich auf die nahende Donau-Flutwelle vor. Der slowakische Wetterdienst rief die höchste Warnstufe aus. Der Schiffsverkehr auf der Donau wurde eingestellt.