Land hat Präsidenten gewählt

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Der EU-Kandidat Montenegro hat am Sonntag einen neuen Staatspräsidenten gewählt. Der Herausforderer sah sich am Sonntagabend in Führung.

Das Interesse war jedoch mäßig: Bis zum frühen Nachmittag hatte nicht einmal ein Drittel der eine halbe Million Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte die staatliche Wahlkommission mit.

Favorit war der langjährige Amtsinhaber Filip Vujanovic (58), der für die seit über zwei Jahrzehnte regierenden Sozialisten antrat. Die traditionell zerstrittene Opposition hatte sich erstmals auf den früheren Diplomaten Miodrag Lekic (65) als gemeinsamen Kandidaten geeinigt.

Wirtschaftliche Probleme

Das kleine Land an der südlichen Adria kämpft mit schweren wirtschaftlichen Problemen. Trotz der Tourismusindustrie ist der Staat mit 60 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Die Durchschnittsgehälter liegen deutlich unter 500 Euro.

Der Bankensektor steckt wegen fauler Kredite in der Schieflage. Der wichtigste Industriebetrieb des Landes, das Aluminiumwerk KAP, steht vor dem Bankrott. Beide Kandidaten hatten versichert, für die schnellere Annäherung Montenegros an die NATO und die EU zu sorgen.

Bei der Präsidentenwahl in Montenegro sah sich am Sonntagabend der Oppositionskandidat Miodrag Lekic (65) überraschend vorn. Nach Auszählung von 60 Prozent der Stimmen habe Lekic 50,7 Prozent erreicht, berichtete sein Stab am Sonntagabend in Podgorica. Es handele sich um eine „stabile Führung“. Der langjährige Amtsinhaber Filip Vujanovic, der nach allen Umfragen als großer Favorit in die Abstimmung gegangen war, habe danach nur 49,3 Prozent der Wähler von sich überzeugen können. Unabhängige Auszählungen gab es nicht.