Lage in Kiew weiter gespannt

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In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wollen sich nach gewaltsamen Protesten nun die Führung und die Opposition an einen Tisch setzen. Sie suchen nach einem Ausweg aus der Krise.

Nach den schweren Zusammenstößen von ukrainischen Regierungsgegnern mit der Polizei in Kiew ist die Lage in der Ex-Sowjetrepublik weiter gespannt. Dutzende gewaltbereite Oppositionelle hielten am Montag weiter die Stellung am Dynamo-Stadion im Zentrum von Kiew. Der prorussische Präsident Viktor Janukowitsch hat nach einem Treffen mit dem proeuropäischen Oppositionspolitiker und Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko die Gründung einer Krisen-Kommission angekündigt.

Bei den seit Sonntag andauernden Ausschreitungen wurden mehr als 70 Milizionäre verletzt, wie das Innenministerium in Kiew mitteilte. Rund 50 Angehörige der Sicherheitskräfte wurden in Krankenhäusern behandelt. Radikale Kräfte der Opposition waren mit Holzknüppeln und Brandsätzen gegen die Miliz vorgegangen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas, Blendgranaten und Wasserwerfer ein.

Einsatzfahrzeuge in Brand

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Sicherheitskräfte gerieten in Brand. Klitschko sowie der prominente Oppositionspolitiker Arseni Jazenjuk riefen ihre Anhänger zur Ruhe auf. Sie warnten vor Blutvergießen und forderten friedliche Verhandlungen für einen Ausweg aus der Krise.

Nach den Massenprotesten am Sonntag mit bis zu 100 000 Teilnehmern setzten sich tausend Unzufriedene von der Kundgebung ab und versuchten, das Regierungsviertel zu stürmen. Sie warfen den Oppositionsführern einen zu weichen Kurs gegen Janukowitsch vor. Es gab mehr als zehn Festnahmen.

Die Ukraine wird seit zwei Monaten von Protesten erschüttert. Hintergrund ist die Abkehr der ukrainischen Führung von einer Annäherung an die Europäische Union und die neue Hinwendung zum Nachbarn Russland.