Kundinnen bei Aldi heimlich gefilmt

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(dpa)

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Mitarbeiter von Aldi Süd hätten Kundinnen heimlich gefilmt und die Videos untereinander ausgetauscht, so der "Spiegel" am Sonntag. Auch soll das Unternehmen Wahlen zum Betriebsrat torpediert haben.

Der Discounter Aldi Süd soll nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe) im vergangenen Jahr systematisch die Gründung eines Betriebsrats für mehrere Filialen im Rhein-Main-Gebiet untergraben haben. Nach Recherchen der Zeitung hätten drei Kassierer aus Frankfurt versucht, wie im Betriebsverfassungsgesetz vorgeschrieben, einen Wahlvorstand für eine Betriebsratswahl aufzustellen. Mit zahlreichen Abmahnungen und mehreren arbeitsgerichtlichen Prozessen habe Aldi versucht, die Gründungsversuche zu ersticken. Als dies nicht geklappt habe, habe das Unternehmen die Wahl geduldet, allerdings seien in den Aldi-Betriebsrat nur Filialleiter gewählt worden.

Derweil berichtete der „Spiegel“ am Sonntag, Mitarbeiter von Aldi Süd hätten Kundinnen heimlich gefilmt und die Videos untereinander ausgetauscht. Dabei hätten es Aldi-Angestellte in Frankfurt am Main, Dieburg und anderen hessischen Filialen vor allem auf Frauen in kurzen Röcken und tief ausgeschnittenen Tops abgesehen gehabt. Auf die konkreten Vorwürfe sei das Unternehmen nicht eingegangen, habe aber Fehlverhalten in Einzelfällen nicht ausgeschlossen.

Keine Stellungnahme

Am Sonntag war Aldi Süd für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. In dem „Spiegel“-Bericht werden unter der Überschrift „Konzern im Kontrollrausch“ etliche Fälle angeblichen Fehlverhaltens von Aldi Süd und Aldi Nord gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Zulieferern dokumentiert, denen das Unternehmen allerdings jeweils widerspricht.

In Luxemburg heißt das Unternehmen Aldi Markt und zählt hierzulande insgesamt 14 Filialen.