Kritik an Umgang mit Flüchtlingen

Kritik an Umgang mit Flüchtlingen
(Faussems)

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Pünktlich zum Weltflüchtlingstag hat sich der Luxemburger Flüchtlingsrat (LFR) zur Situation im Großherzogtum geäußert. Der LFR sieht auf allen Ebenen Verbesserungsbedarf.

Ob bei der Unterbringung, der Integration, der Aufnahmeprozedur oder der Rückführung von Flüchtlingen: Laut dem Luxemburger Flüchtlingsrat hat der luxemburgische Staat viele Anstrengungen unternommen, allerdings bestehe weiterhin Verbesserungsbedarf. Sergio Ferreira, Pressesprecher der ASTI, betont jedoch, dass die bestehenden Schwierigkeiten oftmals „sehr konkret und eigentlich schnell zu lösen“ seien.

Zwei Beispiele hierfür betreffen die Unterbringung von Flüchtlingen. Der LFR stuft diese zwar prinzipiell als zufriedenstellend ein, hebt allerdings zwei Probleme hervor: den mangelnden Internetempfang und das zu teure Essen auf Rädern. So gebe es immer noch Unterkünfte ohne Internetempfang und in quasi allen Unterkünften stehe Internet nur in den Gemeinschaftsräumen zur Verfügung.

Prozedur des Asylantrags dauert zu lange

Sandrine Gashonga von Amnesty International kritisiert diesen Zustand scharf. „Viele Flüchtlinge nutzen das Internet, um Kontakt mit ihren Familien zu halten und um sich mit ihren Anwälten auszutauschen. Wenn dies nur im Gemeinschaftsraum möglich ist, besteht keine Privatsphäre“, so Gashonga. Auch die Preise vom Essen auf Rädern sind laut dem LFR nicht hinnehmbar.

Das Unternehmen Haiko habe eine Monopolstellung. Die Flüchtlinge müssten dort einkaufen und dementsprechend die angebotenen Preise akzeptieren. So koste ein Kilo Zucker bei Haiko 1,99 Euro. In der Supermarktkette Cactus koste ein Kilo Zucker jedoch nur 1,24 Euro.

Der Luxemburger Flüchtlingsrat – dem unter anderem Caritas, Amnesty International, ASTI und CLAE angehören – interessiert sich neben den Lebensumständen der Flüchtlinge auch für die Prozedur des Asylantrags. Diese dauere immer noch viel zu lange.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Dienstagsausgabe (21.06.2016) des Tageblatt.