Kosovo endgültig unabhängig

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(dapd)

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Gegen den Widerstand Serbiens erhält der Kosovo an diesem Monag die volle Souveränität. Damit endet die internationale Aufsicht über das im Jahr 2008 unabhängig gewordene Land.

Mehr als vier Jahre nach seiner Unabhängigkeitserklärung wird der Kosovo ein souveräner Staat. Am Montag kamen Vertreter der Kosovo-Lenkungsgruppe in Pristina, der Hauptstadt der ehemaligen serbischen Provinz, zusammen, um das Land in die Eigenständigkeit zu entlassen.

Komplett auf sich allein gestellt bleibt der Kosovo aber auch nach dem Ende der überwachten Souveränität am Montag nicht. Unter anderem ist im Kosovo weiterhin die EU-Mission EULEX tätig, deren Mandat bis 2014 verlängert wurde. Sie soll dem Land helfen, rechtsstaatliche Institutionen aufzubauen. Auch die Schutztruppe KFOR bleibt im Land stationiert.

Serbien stäubt sich

der Kosovo ist seit seiner Unabhängigkeitserklärung im Februar
2008 zwar von vielen Staaten, darunter auch Luxemburg, anerkannt worden, nicht aber in die UNO aufgenommen worden. Vor allem Serbien erkennt die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz nicht an, zuletzt war es aber zu Gesprächen gekommen, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu normalisieren. Die EU macht das zur Voraussetzung für einen Beitritt Serbiens in die Union.

Wenige Stunden vor Beginn der Unabhängigkeitsfeiern in der Kosovo-Hauptstadt Pristina hat Serbien noch einmal seinen Widerstand gegen die Souveränität seiner früheren Provinz unterstrichen. „Für uns ist die Kosovo-Frage solange nicht gelöst, wie Serbien das nicht akzeptiert“, sagte der serbische Regierungschef Ivica Dacic am Montag in Belgrad.

Grenzen dicht

Die internationale Schutztruppe KFOR sperrte im Nordkosovo alle illegalen Wege über die grüne Grenze, über die die Serben seit einem Jahr unkontrolliert ihren Warenverkehr abwickeln. Damit können die Serben in dieser Region nur noch die offiziellen Grenzübergänge Brnjak und Jarinje nutzen, die von ihnen seit über einem Jahr boykottiert werden. Sie wollen nicht hinnehmen, dass dort auch Zöllner und Grenzpolizisten der Kosovo-Regierung Dienst tun. Die 35.000 im Nordkosovo lebenden Serben wollen sich nicht Pristina unterstellen und weiter zu Serbien gehören.