Korruptions-Vorwürfe beim Trifolion-Projekt?

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ECHTERNACH – Der Vorstehende eines Handwerksbetriebes, der damals am Trifolion-Projekt beteiligt war, reichte eine Klage beim Untersuchungsrichter in Diekirch ein. Dabei könnte Korruption im Spiel gewesen sein.

Am 29. Juli wurden auf Anordnung des Untersuchungsrichters des Bezirksgerichts Diekirch, die Räumlichkeiten der Gemeinde Echternach durchsucht. Dies bestätigte der Schöffenrat der Gemeinde am Dienstag in einer Pressemitteilung. Auslöser war eine Klage des Besitzers eines Handwerksbetriebs gegen andere Beteiligte, die ebenfalls beim Bau des Trifolion-Projekts involviert waren. Henri Eippers, Pressesprecher des Justizministeriums, bestätigte diesen Sachverhalt gegenüber Tageblatt.lu. Bei der Klage handele es sich um eine „Plainte avec constitution d’une partie civile“, so Eippers.

Zurzeit wird die eingereichte Klage überprüft. Aus diesem Grund wurden die Räumlichkeiten der Gemeinde Echternach durchsucht. Wie es scheint, könnte Korruption beim Trifolion-Projekt im Spiel gewesen sein. Genaueres kann aber erst nach den Untersuchungen der Staatsanwaltschaft gesagt werden, betont Eippers.

Das Echternacher Trifolion

Das Echternacher Trifolion ist ein Kultur- und Kongresszentrum, das im April 2008 seine Türen öffnete. Der Name „Trifolion“ bedeutet Kleeblatt und nimmt dabei Bezug auf die drei Arten von Aktivitäten: Kultur- Touristik- und Kongress-Zentrum. Darin untergebracht sind: Ein großer Konzertsaal (Atrium) mit 530 bis 700 Plätzen, ein zweiter Saal (Agora) mit einer Kapazität von 300 Personen, sowie weitere fünf kleinere Säle, die zu unterschiedlichen Zwecken zur Verfügung stehen.

Die Echternacher Musikschule sowie die „Harmonie Municipale d’Echternach“ haben dort ihren Sitz. Auch soll sich das EU-Barock Orchester (EUBO) dort niederlassen, um vor den jeweiligen Europatourneen zu proben.

Das Trifolion-Projekt wurde 1997 durch eine provisorische Genehmigung des Gemeinderates in die Wege geleitet und sollte rund 13 Millionen Euro kosten. 1998 bekam das Projekt die endgültige Zustimmung. Geplant waren fünf Jahre Bauzeit. Doch aus technischen und finanziellen Gründen wurde der Bau erst 2008 fertiggestellt. Die Kosten hatten sich dabei knapp verdreifacht und beliefen sich auf 34,6 Millionen Euro.