Klirrende Kälte in den USA

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Klirrende Kälte, verstärkt durch eisige Winde setzen den Menschen im Norden der USA zu. Wer längere Zeit ins Freie muss, der muss auch die Gesichtshaut schützen - sonst drohen Erfrierungen und Frostbeulen.

Millionen Menschen im Norden der USA bereiten sich auf extreme Kälte mit Tiefsttemperaturen von gefühlten 45 Grad minus vor. Meteorologen warnten am Sonntag vor der Gefahr von Erfrierungen und Frostbeulen. TV-Sender riefen die Menschen auf, das Haus nur zu verlassen, wenn es unbedingt nötig sei. Bis Sonntag kamen laut CNN bereits mindestens 13 Menschen im Zuge der Kältewelle ums Leben.

Anfang der Woche könnten dann insgesamt rund 140 Millionen Amerikaner von North- und South Dakota bis in die Neuengland-Staaten an der Ostküste betroffen sein, schätzte CNN. Die arktischen Temperaturen sollen mindestens bis zur Wochenmitte anhalten.

Tödliche Verkehrsunfälle

Bis Sonntag starben bereits elf Menschen bei Verkehrsunfällen. Im Staat Wisconsin erlag ein älterer Mann einer Unterkühlung. Im Bundesstaat New York verließ eine an Alzheimer erkrankte ältere Frau ihre Wohnung – und wurde später gut 30 Meter entfernt erfroren im Schnee aufgefunden. Um sich vor einem drohenden Kältetod zu retten, drängten Obdachlose in mehreren Bundesstaaten in Notunterkünfte.

Einige Meteorologen sprachen von der schwersten Kältewelle seit 20 Jahren. Massive Schneefälle und arktische Temperaturen halten weite Teile der USA bereits seit Tagen im Griff. An der Ostküste stiegen die Temperaturen zwar am Wochenende leicht an – zum Wochenbeginn soll die Kälte aber umso grimmiger werden, warnten Meteorologen. Im Staat Minnesota sollten am Montag die Schulen geschlossen bleiben. „Ich habe diese Entscheidung getroffen, um unsere Kinder vor den gefährlich niedrigen Temperaturen zu schützen“, sagte Gouverneur Mark Dayton.

Wahre Wetterkapriolen

Zugleich herrschen wahre Wetterkapriolen: Während ausgerechnet in Anchorage in Alaska die Temperaturen im Laufe des Sonntags auf knapp über den Gefrierpunkt steigen sollten, wurden in Atlanta im Südstaat Georgia nächtliche Minusgrade erwartet, berichtete CNN.

Für North Dakota und andere Teile des mittleren Westens hatte der Nationale Wetterdienst für Sonntag nächtliche Tiefstwerte von bis zu 34 Grad vorausgesagt – die gefühlte Temperatur könnte dort bei starken Windböen gar auf minus 45 Grad abfallen.

Weil Flugzeuge auf vereisten Pisten nicht starten oder landen konnten, saßen weiter Tausende in den USA an Flughäfen fest. Seit Beginn des Schneetreibens am Donnerstag wurden laut dem Flugportal FlightAware.com mehr als 7000 Flüge gestrichen – allein am Sonntag kamen weitere 2300 Flüge hinzu. Allerdings unterscheidet die Website nicht zwischen technisch bedingten und vom Wetter verursachten Ausfällen.