/ Klägliches Versagen bei Ebola

(AP/Daniel Berehulak)
Unabhängige Experten haben die langsame Reaktion der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Ebola-Epidemie in Westafrika kritisiert. „Die Kommission versteht nach wie vor nicht, warum die frühen Warnungen zwischen Mai und Juli 2014 nicht zu einer wirkungsvollen und angemessenen Antwort geführt haben“, erklären die Experten am Montag in einem vorläufigen Bericht zu den Versäumnissen im Kampf gegen Ebola.
Dieser war im März von den Mitgliedstaaten der WHO in Auftrag gegeben worden, um die Gründe für die Fehlentscheidungen zu untersuchen. Das Ebola-Virus hatte sich Anfang des vergangenen Jahres vor allem in Guinea, Sierra Leone und Liberia ausgebreitet, doch erst am 8. August erklärte die WHO die Epidemie zu einem internationalen Gesundheits-Notfall. Bis heute starben mehr als 4700 Menschen an dem Virus, insgesamt erkrankten mindestens 10.500 Menschen.
Versäumnisse
Inzwischen hat sich die Lage wieder weitgehend entschärft. Laut den Experten hatte es die WHO in den ersten Monaten vor allem verabsäumt, die örtlichen Gemeinschaften umfassend in den Kampf gegen das Virus einzuspannen. Angesichts der Erfahrung der UN-Organisation mit dem Ausbruch von Krankheiten und Mobilisierungskampagnen sei es „erstaunlich, dass sie bis August oder September brauchte, um zu erkennen, dass sich die Epidemie nur dann unter Kontrolle bringen lässt, wenn für Überwachung, Mobilisierung und die richtige medizinische Versorgung gleichzeitig gesorgt wird“.
In ihrem Bericht kommen die Experten unter Leitung der ehemaligen Chefin der britischen Hilfsorganisation Oxfam, Barbara Stocking, zu dem Schluss, dass es der WHO „an Kapazitäten und einer entsprechenden Kultur“ mangelt, um rasch auf Notsituationen zu reagieren.
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