Klage gegen Strauss-Kahn bald vom Tisch

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Die Staatsanwaltschaft von New York will auf einen Prozess gegen Dominique Strauss-Kahn verzichten und die Klage wegen mutmasslicher Vergewaltigung fallenlassen. Das berichtet die "New York Post".

Die gute Nachricht für den ehemaligen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn vermeldet die „New York Post“ exklusiv. Die Boulevard-Zeitung, die über gute Quellen zur New Yorker Polizei und Staatsanwaltschaft verfügt, beruft sich dabei auf einen hochrangigen, nicht namentlich genannten Ermittler.

Reicht heute eine Klage gegen Dominique Strauss-Kahn ein: Die Schriftstellerin Tristane Banon wirft dem Ex-IWF-Chef Vergewaltigung vor.

„Wir wissen alle, dass dieser Fall sich nicht länger aufrecht erhalten lässt“, kommentiert die Quelle. Es gehe um die Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens Nafissatou Diallo. „Diese ist so schlecht, dass sich kein Fall mit ihr gewinnen lasse.“ Man könne der Frau mittlerweile gar nichts glauben.

Die Zeitung folgert, es sei deshalb gut möglich, dass die Staatsanwaltschaft die Klage bereits vor dem nächsten anberaumten Termin am 18. Juli fallen lasse. Der Verteidiger von Strauss-Kahn wollte den Bericht nicht kommentieren. Er machte auch keine Angaben zu einem Treffen mit Staatsanwalt Cyrus Vance Jr., das am Mittwoch stattfinden soll.

Ungemach in Frankreich

Bonnes nouvelles aus New York, bad news aus der Heimat. Denn wenige Tage nach seiner Entlassung aus dem Hausarrest in New York soll heute in Frankreich eine Klage gegen Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung eingereicht werden. Urheberin der Klage ist die französische Schriftstellerin Tristane Banon.

Banon wurde nach eigenen Angaben vor mehreren Jahren von Strauss-Kahn sexuell angegriffen und hatte ihre Vorwürfe erstmals nach der Festnahme des 62-Jährigen Mitte Mai in New York vorgebracht. Strauss-Kahn habe bei dem Vorfall im Jahr 2002 ihren BH aufgerissen und versucht, ihre Jeans aufzuknöpfen. Ihr Anwalt David Koubbi sagte, die Schriftstellerin sei damals von ihrer Mutter – einem Mitglied von Strauss-Kahns Sozialistischer Partei – davon abgehalten worden, Klage zu erheben.

Die Autorin habe keinen Prozess angestrebt, während die Verhandlung gegen den früheren IWF-Chef in den USA noch laufe, sagte Koubbi weiter. Jetzt habe man sich dazu entschieden, die Sache voranzutreiben.

Am Freitag aus dem Hausarrest entlassen

Strauss-Kahn wurde am 14. Mai in New York wegen des Vorwurfs festgenommen, ein Zimmermädchen sexuell angegriffen zu haben. Er hat die Anschuldigungen zurückgewiesen. Nachdem Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers aufkamen, wurde er am Freitag überraschend ohne Kaution aus dem Hausarrest entlassen.

In Frankreich entbrannte daraufhin eine Diskussion darüber, ob Strauss-Kahn wieder ins Rennen um eine mögliche Präsidentschaftskandidatur der Sozialisten zurückkehrt. In zwei am Montag veröffentlichten Umfragen erklärte etwa die Hälfte der Befragten, Strauss-Kahn solle sich um die Kandidatur gegen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy bemühen. Die andere Hälfte ist der Meinung, seine politische Karriere sei beendet. Die Umfragen wurden veröffentlicht, bevor Anwalt Koubbi die Klage gegen Strauss-Kahn ankündigte.