/ Kim kauft lieber Waffen als Brot für das Volk
ie Menschenrechtslage in Nordkorea hat sich nach Einschätzung der Vereinten Nationen seit dem Führungswechsel nicht verbessert. Der neue Machthaber Kim Jong-Un bevorzuge in seinen Entscheidungen das Militär, anstatt Mittel für eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung bereitzustellen, sagte der UN-Sonderberichterstatter über die Menschenrechtssituation in Nordkorea, Marzuki Darusman, am Freitag im UN-Menschenrechtsrat in New York. Überdies habe er zahlreiche Berichte über die Festnahme von politischen Gegnern erhalten.
Die Streitkräfte aufzurüsten, hat eine höhere Priorität als die Versorgung der Bevölkerung: Kim Jong Un bei einer Rede vor Militärs. (Foto: dpa)
Für Kim habe es oberste Priorität, die Streitkräfte zu stärken, erklärte Darusman, ein ehemaliger Staatsanwalt aus Indonesien. Stattdessen solle Kim das dafür verwendete Geld umleiten und der Bevölkerung helfen, von der mehr als 60 Prozent unter einem Mangel an Lebensmitteln leide, forderte er.
Etwa 16 Millionen der 25 Millionen Nordkoreaner „leiden weiter in unterschiedlicher Schwere an chronischer Ernährungsunsicherheit und Unterernährung“, sagte Darusman. Die Bevorzugung der Streitkräfte gekoppelt mit einem geringen Wirtschaftswachstum werde schädlich für den Wohlstand des Volkes sein, warnte er.
Nordkoreanischer Diplomat widerspricht
Überdies teile die Regierung die Bevölkerung je nach Gesinnung in verschiedene Gruppen ein, sagte Darusman. Die Zugehörigkeit zu diesen Gruppen entscheide dann über den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wohnungen und medizinischen Dienstleistungen, erläuterte er. Kim Song, ein nordkoreanischer Diplomat, wie diesen Vorwurf kategorisch als „haltlose Anschuldigung“ zurück. Im Gegenteil habe sein Land sogar die Menschenrechtslage verbessert, sagte Kim.
Darusman widersprach, ihm lägen Informationen vor, denen zufolge die nordkoreanischen Behörden Gegner des Regimes in Straflager geschickt hätten, wo ihnen Folter und Zwangsarbeit drohten. Derzeit sässen in sechs dieser Lager bis zu 200.000 Menschen ein, sagte Darusman. Er kündigte weitere Untersuchungen der Vorwürfe an.
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