Fast alle der 28 Kandidaten der ersten Runde haben eine Wahlempfehlung für Keïta abgegeben. Er tritt gegen Soumaïla Cissé an, den ehemaligen Finanzminister des Landes.
Cisse ist der Außenseiter bei der Stichwahl am Sonntag. (AFP)
Keïta kam im ersten Wahlgang am 28. Juli auf 39,8 Prozent der Stimmen, Cissé auf 19,7. Keïta war 2002 und 2007 bereits erfolglos im Rennen um die Präsidentschaft angetreten, bekleidete in Mali aber im Laufe seiner langen politischen Karriere viele andere Posten: er war nicht nur Regierungschef, sondern auch Außenminister und Präsident der Nationalversammlung. Der 68-Jährige gilt auch als erste Wahl der Militärjunta, die im vergangenen Jahr geputscht hatte. Sie hat zwar inzwischen die Macht an ein ziviles Übergangskabinett übergeben, wird aber nach wie vor als einflussreich angesehen.
Bei den Tuareg eher unbeliebt
Weniger Unterstützung genießt Keïta allerdings bei den Tuareg-Rebellen im unruhigen Norden des Landes, gegen die er immer wieder eine harte Linie vertreten hatte. Bei einem Wahlkampfstopp in Kidal im Juli wurde sein Flugzeug von Tuareg mit Steinen beworfen.
Sein 63-jähriger Rivale Cissé war zuletzt Chef der westafrikanischen Währungsunion. Bei der Flucht vor Soldaten, die zur Junta gehört haben sollen, war er schwer verletzt worden und musste monatelang in Frankreich behandelt werden.
Mali ist seit dem Putsch im März 2012 politisch instabil. Im Norden des Landes hatten Islamisten die Kontrolle übernommen, bis Frankreich im Januar militärisch einschritt. Seitdem haben dort aber wieder die Tuareg an Boden gewonnen. Eine Einigung mit den Tuareg nach der Wahl soll auch helfen, rund vier Milliarden Dollar an zugesagter internationaler Hilfe für das Krisenland freizugeben.
Erste Resultate der Stichwahl von Sonntag werden Mitte nächster woche erwartet.
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