„Keine Terroristen beerdigen“

„Keine Terroristen beerdigen“
(AFP)

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Einer der beiden Attentäter auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo", Chérif Kouachi, soll bei Paris beerdigt werden. Ein Bürgermeister lehnte die Beisetzung des Bruders aber ab.

Einer der beiden „Charlie Hebdo“-Attentäter, Chérif Kouachi, soll einem Medienbericht zufolge in Gennevilliers im Großraum Paris beigesetzt werden. Er habe „keine Wahl“, sagte der Bürgermeister der Stadt, Patrice Leclerc der Zeitung „Le Parisien/Aujourd’hui en France“ vom Samstag. „Wie alle Bürgermeister ziehe ich es vor, keinen Terroristen in meiner Gemeinde zu beerdigen, aber ich richte mich nach dem Gesetz“, betonte er. Dieses sieht vor, dass ein Verstorbener in der Gemeinde beigesetzt werden kann, in der er lebte.

Kouachi hatte zuletzt in Gennevilliers gelebt. Das Rathaus von Gennevilliers war den Angaben zufolge am Freitag von einem Pariser Bestattungsinstitut kontaktiert worden. Demnach beantragte die Ehefrau Kouachis die Beisetzung ihres Mannes Chérif und ihres Schwagers Said Kouachi in Gennevilliers.

Bürgermeister lehnt Beerdigung ab

Die beiden Brüder hatten am Mittwoch vergangener Woche beim Angriff auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Paris zwölf Menschen getötet und wurden zwei Tage später bei einem Polizeieinsatz erschossen. Leclerc stellte klar, dass Said Kouachi nicht in Gennevilliers beigesetzt werde. Dieser habe in der nordostfranzösischen Stadt Reims gelebt, weshalb es „überhaupt keinen Grund“ gebe, ihn in Gennevilliers zu beerdigen.

Der Bürgermeister von Reims hatte am Freitag erklärt, er werde eine mögliche Beisetzung der Kouachi-Brüder in seiner Stadt mit allen Mitteln verhindern. Ein Datum für die Beisetzung von Chérif Kouachi in Gennevilliers wurde indes nicht genannt.