Keine „Maison médicale“ im Osten

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Gesundheitsministerin Lydia Mutsch will keine zusätzliche "Maison médicale" schaffen. Sie plädiert vielmehr für die Schaffung von Gemeinschaftspraxen und eine engere Zusammenarbeit zwischen "Maisons médicales" und Krankenhäusern.

Der CSV-Parlamentarier Gilles Baum sorgt sich um die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Osten des Landes. In einer parlamentarischen Frage will er von Gesundheitsministerin Lydia Mutsch wissen, ob die vor etwa vier Jahren in Luxemburg, Esch-Alzette und Ettelbrück eröffneten „Maisons médicales“ den erhofften Erfolg haben und warum ein solches medizinisches Zentrum noch nicht im Osten Luxemburgs geschaffen wurde.

In ihrer Antwort erklärt die Ministerin, dass die 2008 in der Nähe der Krankenhäuser geschaffenen „Maisons médicales“ die Aufgabe haben, die medizinische Versorgung außerhalb der Öffnungszeiten der allgemeinen Arztpraxen zu gewährleisten. Es handele sich nicht um Notfallzentren im eigentlichen Sinn, betont Lydia Mutsch.

Zuerst in die „Maison médicale“

Das Gesundheitsministerium sei zusammen mit den Chefärzten der „Maisons médicales“ dabei, die Bilanz der Aktivitäten der Zentren zu ziehen, so Lydia Mutsch weiter. Sie seien ein Erfolg, so die Ministerin, die aber auch zugibt, dass die Frequentierung noch verbessert werden könne. Dazu sei aber ein Mentalitätswandel notwendig. Die Leute müssten „lernen“, eher eine „Maison médicale“ bei kleinen Wehwehchen aufzusuchen als den Notdienst der Krankenhäuser.

Aber warum wurde keine „Maison médicale“ im Osten des Landes geschaffen? Ganz einfach, betont Lydia Mutsch, weil der Osten keine sogenannte „Krankenhausregion“ darstellt. Ziel dieser medizinischen Zentren sei es, die Poliklinik der Krankenhäuser zu entlasten. Im Osten gebe es aber kein Spital. Die Nähe der „Maisons médicales“ zu den Krankenhäusern hat laut Lydia Mutsch einen weiteren Vorteil: Wenn die Diagnose die Durchführung einer Röntgenaufnahme oder einer Blutanalyse notwendig macht, braucht der Patient keine weiten Wege zu gehen.

Im Regierungsprogramm ist vorgesehen, die Polikliniken durch eine engere Zusammenarbeit mit den „Maisons médicales“ weiter zu entlasten. Der Bau weiterer solcher medizinischen Einrichtungen wird aber nicht in Aussicht gestellt. Jedoch will die Regierung die Schaffung von Gemeinschaftspraxen, besonders in abgelegenen Regionen, fördern.