Keine Luxemburger unter den Opfern

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(AFP)

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Bei einem Anschlag auf das Nationalmuseum von Bardo sind nach offiziellen Angaben 21 Menschen getötet worden. Darunter 17 Touristen. Luxemburger waren keine dabei.

Unter den Opfern seien Spanier, Italiener, Deutsche und Polen, sagte der tunesische Regierungschef Habib Essid am Mittwoch vor der Presse. Auch ein tunesischer Zivilist sowie ein Polizist und zwei Angreifer wurden demnach getötet, bevor ein Polizei-Sonderkommando den Angriff beendete.

Nach Angaben des Ministerpräsidenten waren die Angreifer in Militäruniformen gekleidet. Sie eröffneten demnach das Feuer auf die Touristen, während diese aus einem Bus stiegen, und trieben sie dann in das Innere des Gebäudes. Dieses liegt direkt neben dem Parlament.

Viele Verletzte

Ob die Angreifer versuchten, die Touristen als Geiseln zu nehmen, sagte Essid zunächst nicht. Laut Gesundheitsminister Said Aidi wurden zudem 38 Menschen verletzt, unter ihnen Urlauber aus Frankreich, Südafrika, Polen, Italien und Japan. Nach den Schüssen wurden der Parlamentsbetrieb eingestellt und die Abgeordneten aufgefordert, sich in der Versammlungshalle einzufinden, wie eine Abgeordnete der Ennahda-Partei sagte.

Es habe eine „riesige Panik“ geherrscht, berichtete eine weitere Abgeordnete, Sayidab Ounissi, über den Kurzbotschaftendienst Twitter. Nach ihren Angaben fand gerade eine Anhörung über Tunesiens Antiterror-Gesetz statt, als die Schüsse fielen. Zu dem Angriff auf das benachbarte Museum bekannte sich zunächst niemand. Präsident Beji Caid Essebsi sagte später der Nachrichtenagentur AFP, sein Land habe alle nötigen Maßnahmen ergriffen, damit derartige Angriffe nicht wieder passierten.

Viele Touristen

Nach Angaben des Sprechers des Innenministeriums, Mohammed Ali Aroui, hielten sich zum Zeitpunkt des Anschlags etwa hundert Touristen in dem Museum auf. Nach vier Stunden gelang es den Sicherheitskräften, den Angriff zu beenden. Ein Großteil der Touristen wurde in Sicherheit gebracht. Das Nationalmuseum ist in einem ehemaligen Palast aus dem 19. Jahrhundert untergebracht. Es verfügt über die weltweit größte Sammlung römischer Mosaiken.

In Tunesien hatte 2010 der sogenannte Arabische Frühling seinen Anfang genommen. Im Gegensatz zu vielen anderen arabischen Staaten machte Tunesien jedoch eine politische Entwicklung durch, die international vielfach gewürdigt wurde. Gewalt, Repressionen und Gesetzlosigkeit blieben im Vergleich zu vielen anderen arabischen Ländern eher Ausnahmeerscheinungen. Allerdings erlebte die bewaffnete Dschihadistenbewegung seit der Revolution einen Aufschwung.

Seither wurden rund 60 Polizisten und Militärs bei Zusammenstößen getötet, die meisten an der Grenze zu Algerien, wo eine mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Gruppe aktiv ist.