Keine Gnadenfrist für Griechenland

Keine Gnadenfrist für Griechenland
(Fabrizio Pizzolante)

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Für IWF-Chefin Christine Lagarde ist der 30. Juni Stichtag für Griechenland. Einen weiteren Zahlungsaufschub für Athen wird es nicht geben, sagt sie am Donnerstag in Luxemburg.

Griechenland wird am 1. Juli beim Internationalen Währungsfonds (IWF) im Zahlungsverzug sein, wenn es die Überweisung von 1,6 Milliarden Euro für den Monat Juni nicht leistet. Sie hoffe, dass es nicht dazu komme, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag in Luxemburg. Einen weiteren Zahlungsaufschub könne es nicht geben.

„Es gab Stimmen, die von einer Verlängerung von zwei oder drei Monaten gesprochen haben. Das ist nicht der Fall, betonte Lagarde. Griechenland hatte seine Tranchen im Juni gebündelt und zunächst angekündigt, die gesammte Summe von 1,6 Milliarden Euro Ende Juni zu zahlen. Im griechischen Regierungslager waren jedoch auch Stimmen laut geworden, die Überweisung an den IWF zu verweigern, falls bis Monatsende keine Einigung mit den internationalen Gläubigern steht.

Lagarde ermahnt

Lagarde rief die griechische Regierung eindringlich dazu auf, das Rentensystem des Landes zu reformieren. Zugleich müssten aber die Rentner mit geringem Einkommen geschützt werden. Es brauche deshalb einen intelligenten Ansatz von IWF, Euro-Staaten und griechischer Regierung, sagte Lagarde nach einem Treffen mit dem luxemburgischen Finanzminister Pierre Gramegna vor Beginn der Eurogruppe.

Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister in Luxemburg will sich die EU-Kommission für einen Verbleib Griechenlands in der Währungsunion einsetzen. „Wir kämpfen für die Unversehrtheit und die Unumkehrbarkeit der Eurozone“, sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici am Donnerstag in Luxemburg. Die Eurozone müsse „komplett“ bleiben. Moscovici warnte die anderen Euro-Länder vor Kompromisslosigkeit im Streit mit Athen: „Ich habe überhaupt keine Lust, dass dies eine Schlacht von Waterloo wird, bei der ganz Europa gegen einen Staat ist.“

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