Keine Einigung auf eine Ölförderbremse

Keine Einigung auf eine Ölförderbremse
(AFP/Karim Jaafar)

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Trotz des anhaltend niedrigen Rohölpreises haben sich die großen Ölproduzenten nicht auf ein Einfrieren der Fördermenge einigen können.

Nach sechsstündigen Beratungen in der katarischen Hauptstadt Doha erklärte Katars Energieminister Mohammed ben Saleh al-Sada am Sonntagabend, die betroffenen Staaten bräuchten „mehr Zeit“. Nach Angaben von Teilnehmern verlangte insbesondere Saudi-Arabien die Einbindung des Iran, das keinen Teilnehmer zu dem Treffen geschickt hatte.

Ein Termin für neue Beratungen wurde nicht festgelegt. In Doha hatten sich insgesamt 15 Mitglieder und Nicht-Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) getroffen, darunter die größten Ölförderer Saudi-Arabien und Russland. Sie wollten als Maßnahme gegen den enormen Preisverfall beim Öl ein Einfrieren der Ölfördermenge auf dem Niveau von Januar beschließen.

Iran zieht nicht mit

Darauf hatten sich Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela im Februar geeinigt. Nach Angaben mehrerer Minister sollte es um ein Einfrieren der Fördermenge bis Oktober gehen. Einige Staaten hätten aber Änderungen gefordert, berichtete ein Teilnehmer. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete unter Berufung auf Teilnehmer, vor allem Saudi-Arabien habe verlangt, dass die Begrenzung der Fördermenge für alle OPEC-Staaten gelten solle, auch für den Iran.

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran waren bereits vor den Beratungen zutage getreten, weshalb der Iran das Treffen in Doha boykottierte. Teheran will von der teilweisen Aufhebung der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomabkommen profitieren und seine Ölproduktion steigern, um seinen Marktanteil wieder zu vergrößern.

Der Preisverfall macht den Ölproduzenten schwer zu schaffen. Seit Sommer 2014 gab es wegen des Überangebots von Rohöl ein Minus von rund 60 Prozent. Die Erdöl exportierenden Länder verloren dadurch hunderte Milliarden Dollar, was zu Engpässen in den Staatshaushalten führte.