„Keine definitive Schließung“

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Stahlarbeiter von ArcelorMittal in Florange haben am Donnerstag die Abfertigungshalle blockiert. Der teilweise Produktionsstopp der Hochöfen sei zeitlich begrenzt, so die Firma.

Mehrere Hundert Stahlarbeiter von ArcelorMittal haben am Donnerstag in Florange die Abfertigungshalle des Unternehmens blockiert. Dort werden Blechrollen für die Automobilindustrie gelagert und für den Versand vorbereitet. 200 Lkws verlassen pro Tag die besagte Abfertigungshalle. „Die Blockade soll vorerst 48 Stunden dauern“, sagte die Pressestelle der Gewerkschaft CGT gegenüber Tageblatt.lu. Die Gewerkschafter protestieren gegen die anhaltende Stilllegung der zwei Hochöfen von Florange. Knapp 600 sind in Kurzarbeit. Sie befürchten die Einstellung der Flüssigphase.

„Mit dieser Aktion wollen wir Mittal dort treffen wo es schmerzt, also seinen Geldbeutel.“, erklärt Edouard Martin von der CFDT am Donnerstagmorgen.

Keine definitive Schließung

In La Plaine-Saint-Denis, wo sich der Sitz von ArcelorMittal Frankreich befindet, hatten sich am Donnerstagmorgen Direktion und Betriebsausschuss getroffen. Die Anlagen bleiben vorerst das zweite Trimester geschlossen. Im Mai soll über eine mögliche Produktionsaufnahme im dritten Trimester entschieden werden, hieß es nach der Sitzung. Man passe sich der Nachfrage an, so der Generaldirektor von ArcelorMittal Frankreich, Hervé Bourrier. Vom Produktionsstopp der zwei Hochöfen seien 500 Personen betroffen, so Bourrier. Es handele sich nicht um eine
definitive Schließung von Florange.

Die Walzstraße von Florange produziert weiterhin Autobleche, rund 200.000 Tonnnen im Monat. Beliefert wird sie mit Vormaterial aus Deutschland und Polen beliefert werden. Gewerkschaftern zufolge werden auch 60.000 Tonnen Stahl aus Russland importiert.

Die Gewerkschaften und die Mitarbeiter des Werks besetzen seit Wochenbeginn die Räumlichkeiten der Werksverwaltung in Florange. Sie protestieren gegen die fortgesetzte Stilllegung einer Hochanlage.

Schließungen europaweit

ArcelorMittal hat europaweit seine Hochofenproduktion zurückgefahren: jeweils zwei Hochöfen in Polen und Rumänien, jeweils eine Anlage in Deutschland und Tschechien. Definitiv geschlossen wurden zwei Hochöfen in Liège. In Madrid wurde ein Stahlwerk geschlossen.

In Luxemburg ist die Zukunft des Stahlwerks Schifflingen und der Walzstraßen in Rodange gefährdet. Die Produktion wurde ganz oder teilweise eingestellt. Auch hier spricht die Konzernführung von einem Provisorium. Am 28. März trifft sich die Stahltripartite zwischen Regierung, Gewerkschaften und Unternehmensführung.