Kein nationales Register für Luxemburg

Kein nationales Register für Luxemburg
(Tageblatt-Archiv/Pierre Matgé)

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Eine Knochenmarktransplantation stellt oft die einzige Heilungsmöglichkeit für Menschen dar, die an einer Blutkrankheit leiden. Doch geeignete Spender zu finden, ist schwierig.

48 Fälle von Blutkrebs wurden laut den offiziellen Statistiken 2012 in Luxemburg registriert. Oft ist eine Knochenmarktransplantation die letzte Hoffnung für die Kranken. Die Knochenmarkspende ist ein freiwilliger Akt, anonym und unbezahlt.

Die Abgeordnete Nancy Arendt (CSV) wollte in einer parlamentarischen Anfrage wissen, ob ein nationales Knochenmarkspender-Register dabei nicht von Nutzen sein könnte. Luxemburg verfüge nicht über die nötige kritische Masse an potenziellen Spendern, womit sich die Schaffung eines nationalen Knochenmarkspender-Registers rechtfertigen ließe, schreibt Gesundheitsministerin Lydia Mutsch (LSAP) in ihrer Antwort.

Geringe Chancen

Die Chancen, in einem nationalen Register einen Spender für einen bestimmten Empfänger zu finden, seien sehr klein: Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Vereinbarkeit liege bei eins zu einer Million.
Ein gemeinsames europäisches Register würde die Wahrscheinlichkeit, geeignete Spender zu finden, wesentlich erhöhen. Die Ministerin unterstützt die Schaffung eines solchen Knochenmarkspender-Registers, an dem mehrere Universitäten, Stiftungen oder Institute, die auf diesem Gebiet tätig sind, zusammenarbeiten könnten. Eine dieser Stiftungen könnte die deutsche Stiftung „Stefan Morsch“ sein. Sie wurde im Jahre 1986 gegründet. Sie übernimmt kostenlos die Typisierung von freiwilligen potenziellen Spendern, die sich über die Vereinigung „Don de moelle Luxembourg“ melden können.

Ärzte von Patienten, die an einer schlimmen Blutkrankheit leiden, können sich ebenfalls an die Stiftung „Stefan Morsch“ wenden, um einen kompatiblen Spender zu finden.

Spendersuche im Ausland

In Luxemburg ansässige Patienten werden falls nötig von ihrem Arzt an eines der großen Zentren in Belgien oder Frankreich überwiesen. Falls eine Knochenmarkspende von einem Familienmitglied nicht möglich ist, wird ein Spender in der Datenbank des jeweiligen Landes gesucht.

Nancy Arendt wollte ebenfalls wissen, ob es nicht eine Priorität der Regierung sein müsse, die Zahl der Knochenmarkspender zu erhöhen. Und falls dem so sei, wie gedenke die Regierung, dieses Ziel zu erreichen? Ob eine Sensibilisierungskampagne nicht angebracht sei, gegebenenfalls sogar eine Informationskampagne in den Schulen. Informationskampagnen fänden bereits statt.

Die Vereinigung „Don de moelle Luxemburg“ widme sich seit Jahren mit mehreren Aktionen dieser Arbeit bei der Bevölkerung, erklärt die Gesundheitsministerin.