„Kein Grund zur Reform“

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Justizminister François Biltgen kündigte letzte Woche eine Verschärfung des Waffenrechts an. Nun meldet die Waffensammlervereinigung SCAL sich zu Wort. Sie sieht keinen Grund das Waffengesetz zu verschärfen.

Vergangene Woche wurde die Zahl der in Luxemburg registrierten Waffen vom Justizministerium veröffentlicht. Demnach sollen sich 86.427 Waffen in den Händen von 15.670 Besitzern befinden. In diesem Zusammenhang forderte Justizminister Francois Biltgen eine öffentliche Debatte im Hinblick auf eine Reform des Waffengesetzes.

Doch die Luxemburger Waffensammlervereinigung SCAL sieht keinen Grund zur Besorgnis. Sie ist der Auffassung, dass die Zahl der in Luxemburg angemeldeten Waffen für Unklarheit sorgen würde.

Zu den 86.427 registrierten Waffen würden sich nicht nur alleine Schusswaffen, sondern auch angemeldete Stichwaffen sowie Tränengas befinden, unterstreicht die SCAL. Zudem sollte die steigende Zahl der Neuanmeldungen in den letzten fünf Jahren nicht überbewertet werden, da nämlich die Bevölkerungsdichte in Luxemburg in diesem Zeitraum auch zugenommen hätte. Die SCAL könne daher die Verbissenheit nicht nachvollziehen, mit der Medien und Politik über das Thema herziehen würden. Bezüglich der 1,826 Waffen die 2012 von der Polizei beschlagnahmt worden sind, betont die SCAL, dass Schusswaffen nur einen kleinen Bestandteil ausmachen würden.

Keine Vorfälle

Dass kurz nach dem Schulmassaker in der US-Stadt Newtown nun eine Debatte in Luxemburg über das Waffenrecht entfacht ist, sei unverständlich, meint die SCAL. Die Vereinigung weist daraufhin, dass Luxemburg über eines der schärfsten Waffengesetzte verfüge. Außerdem sei es in den letzten 40 Jahren hierzulande nie zu einem Vorfall mit einem Schützen der Luxemburger Waffengemeinschaft gekommen. Tragödien wie in Newtown können überall passieren, so die SCAL.

Schade findet die Vereinigung auch, dass bei solchen Bluttaten immer wieder mit dem Zeigefinger auf die legalen Waffenbesitzer wie Sportschützen, Jägern und Sammlern gezeigt wird. Die SCAL ist der Auffassung, dass es unfair sei, nach Schießereien Waffen zu dämonisieren. Denn Amokläufe würden gerade von geistesgestörten Menschen ausgeführt. Deshalb schlussfolgert die SCAL, dass es zum jetzigen Zeitpunkt weder Anlass zu einer öffentlichen Debatte noch zu einer Verschärfung des Waffenrechts geben würde.