Kaum Spitzenpositionen in Brüssel

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(dpa)

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Deutsche Vertreter besetzen nach einer Studie inzwischen die meisten Spitzenposten in EU-Institutionen. Luxemburg hat zwar mit Jean-Claude Juncker ganz oben einen sitzen, seit 2009 machen wir uns aber rar.

Deutsche Vertreter besetzen nach einer Studie inzwischen die meisten Spitzenposten in EU-Institutionen. Wie das Brüsseler Institut Bruegel in einer auf seiner Website veröffentlichten Untersuchung mitteilt, kommt Deutschland inzwischen auf 23 Vertreter an zentralen Schaltstellen in der EU-Kommission und im Europaparlament.

1999, als Deutschland zusammen mit Italien nur an zweiter Stelle hinter Großbritannien gelegen hatte, waren es nur 16 gewesen. 2015 folgen nun hinter Deutschland Großbritannien (17), Italien (14), Spanien (13) und Frankreich (12).

Vertreter aus Luxemburg

Bruegel wertete für die Studie die Besetzung folgender Posten aus: die Kabinettschefs der EU-Kommissare und ihre Stellvertreter, die Generaldirektoren und ihre Stellvertreter in der Kommission, die Leiter der Ausschüsse im Europaparlament, die Generaldirektoren im Parlament sowie die Fraktionsvorsitzenden. Und was ist mit Luxemburg?

Nach der Untersuchung besetzt Luxemburg gerade mal ein Prozent dieser Posten und damit auch anteilsmäßig den niedrigsten Satz. 2009 kamen wir noch auf rund vier Prozent, 1999 waren es etwas mehr als zwei Prozent. Besonders stark war der Rückgang bei Posten, die französische Vertreter innehaben: Ihr Anteil sank zwischen 2009 und 2015 von 17 Prozent auf nur noch acht Prozent. Studienautorin Allison Mandra verwies darauf, dass die Zahl der Posten „nicht notwendigerweise in direktem Verhältnis zum Einfluss“ eines Landes in Brüssel steht.

Dennoch sei die Vergabe der Spitzenpositionen regelmäßig Gegenstand eines harten Tauziehens unter den Mitgliedstaaten. Denn nationale Politik und Verwaltung sähen die Schlüsselpositionen als Möglichkeit, Einfluss in Brüssel zu nehmen.