Katalonien treibt seine Abspaltungspläne von Spanien voran. Jetzt hat der Regierungschef der nordspanischen Provinz mit einem Trick den Weg für vorgezogene Parlamentswahlen im September frei gemacht.
04.08.2015. Seit Jahren bemüht sich die spanische Provinz Katalonien um ihre Unabhängigkeit. Regierungschef Artur Mas will mit vorgezogenen Wahlen im September einen neuen Anlauf zu diesem Ziel nehmen. (Tageblatt-Archiv/Handout)
Die Abstimmung am 27. September soll dabei nach Vorstellung der Regionalregierung indirekt auch eine Volksabstimmung über eine Abspaltung Kataloniens von Spanien sein. (Tageblatt-Archiv/Handout)
Der katalanische Regierungschef Artur Mas hat für 2014 ein Referendum über die Unabhängigkeit versprochen, das die Regierung in Madrid aber als verfassungswidrig ablehnt. (Tageblatt-Archiv/Albert gea)
Rund 50 Prozent der 7,5 Millionen Katalanen sind für eine Abspaltung. (Tageblatt/Joan Manuel Baliellas)
Alles und Alle wurden aufgeboten. (Tageblatt-Archiv/Gustau Nacarino)
Gewinnen die Regierungspartei zusammen mit den Linksrepublikanern (ERC) und separatistischen Organisationen die Wahl, soll innerhalb acht Monaten einseitig die Unabhängigkeit der wirtschaftsstärksten Region im Nordosten Spaniens erklärt werden. (dapd/Ruben Moreno Garcia)
Die von Mas unterzeichnete Verordnung enthält keinen Hinweis auf den angestrebten "plebiszitären Charakter" der Wahl. Damit will der katalanische Regierungschef verhindern, dass Madrid die Abstimmung mit einer Verfassungsklage unterbindet. (dapd/Ruben Moreno Garcia)
Regierungschef Artur Mas will die Abspaltung Kataloniens vorantreiben. (dapd/Quique Garcia)
Seit Jahren gehen die Katalanen für eine Unabhängigkeit ihrer Provinz von Madrid auf die Straßen. (dapd/Lluis Gene)
(dapd/Lluis Gene)
Bei einer Protestaktion für die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien haben Bewohner der Region am 11. September 2013 eine 400 Kilometer lange Menschenkette gebildet. (dapd/Raymond Roig)
Nach Schätzungen der Organisatoren waren rund 400.000 Menschen Teil der Menschenkette, die sich über die gesamte wirtschaftsstarke Provinz im Nordosten Spaniens erstreckte. (dapd/Raymond Roig)
"Katalonien ist nicht Spanien" sagt dieses Schild auf Englisch. Die Region hat mit Katalanisch auch eine eigene Sprache. (dapd/Josep Lago)
Der Regierungschef von Katalonien, Artur Mas, hat vorgezogene Wahlen zum Regionalparlament angesetzt. Die Abstimmung am 27. September soll dabei nach Vorstellung der Regionalregierung indirekt auch eine Volksabstimmung über eine Abspaltung Kataloniens von Spanien sein. „Das Datum (Link) wird in die Geschichte Kataloniens eingehen“, sagte Mas am Montagabend in Barcelona.
Die katalanische Regierungspartei CDC (Demokratische Konvergenz) hatte mit den Linksrepublikanern (ERC) und separatistischen Organisationen ein Wahlbündnis geschlossen und eine gemeinsame Kandidatenliste vereinbart. Wenn dieses Bündnis bei der Wahl die Mehrheit gewinnt, will es innerhalb von acht Monaten einseitig die Unabhängigkeit der wirtschaftsstärksten Region im Nordosten Spaniens erklären.
Madrid gegen Abspaltung
Die spanische Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte wiederholt erklärt, dass eine Abspaltung gegen die Verfassung verstoßen würde und sie eine Unabhängigkeit Kataloniens unter keinen Umständen zulassen werde. Die von Mas unterzeichnete Verordnung enthält keinen Hinweis auf den angestrebten „plebiszitären Charakter“ der Wahl. Damit will der katalanische Regierungschef verhindern, dass Madrid die Abstimmung mit einer Verfassungsklage unterbindet.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können