/ Kampfabstimmung um Spitzenposten

(epa)
Mit einem scharfen Schlagabtausch geht das Gerangel um den Spitzenposten bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die letzte Runde. Erstmals in der fast 70-jährigen Geschichte der Organisation haben sich die 194 Mitgliedsländer nicht vorab auf einen Kandidaten geeinigt. Am Dienstag (23. Mai) kommt es deshalb zur Kampfabstimmung. Der Gewinner tritt das Amt am 1. Juli an.
Kandidaten sind der äthiopische Ex-Gesundheits- und Außenminister Tedros Adhanom Ghebreyesus (52), der britische Arzt und UN-Berater David Nabarro (67) und die pakistanische Kardiologin Sania Nishtar (54). Tedros galt als Favorit, weil nie ein Afrikaner an der Spitze der Organisation stand und die Afrikanische Union als größter Mitgliedsblock hinter ihm steht. Ein Unterstützer Nabarros warf Tedros aber vergangene Woche vor, Cholera-Ausbrüche in Äthiopien vertuscht zu haben. Nabarro distanzierte sich davon. Tedros wies den Vorwurf zurück und sprach von einer Schmierenkampagne.
Die Mitgliedsländer hoffen auf frischen Wind, nachdem das Vertrauen in die WHO unter Generaldirektorin Margaret Chan aus Hongkong wegen der schleppenden Reaktion bei der Ebolakrise stark erschüttert wurde. Alle Kandidaten haben großen Reformen versprochen. Zur Jahrestagung, die am Montag in Genf beginnt, werden 4000 Teilnehmer erwartet.
- Roland Breyer, ein Leben im Dienst der Gemeinde - 17. September 2020.
- Roland Breyer, ein Leben im Dienst der Gemeinde - 17. September 2020.
- Klimafreundliche Mobilität - 13. September 2020.