/ Juncker reicht's

(AP/Virginia Mayo)
Im griechischen Schuldendrama hat EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker einen Vermittlungsversuch abgebrochen. Es gebe bei den diskutierten Reformen für Griechenland einen deutlichen Unterschied zwischen den Plänen der Geldgeber und Athens, teilte ein Kommissionssprecher am Sonntagabend in Brüssel mit.
„Die griechischen Vorschläge bleiben unvollständig.“ Kommissionschef Jean-Claude Juncker sei aber weiterhin „überzeugt“, dass eine Einigung bis Ende Juni möglich sei.
IWF blockiert
Am Donnerstag sollten nun die Finanzminister der Eurogruppe bei ihrem Treffen in Luxemburg über die Lage beraten, sagte der Sprecher. Aus Kreisen der griechischen Regierung in Athen hieß es zugleich, die Forderungen der Gläubigerseite seien „absurd“.
Ein Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Verhandlungen hätten nur 45 Minuten gedauert. Insbesondere sei der Internationale Währungsfonds (IWF) für die Lage verantwortlich.
Dessen Haltung sei „kompromisslos und hart“, weil er weiter auf neuen Einschnitten bei den Renten und einer Erhöhung der Mehrwertsteuer bestehe. Beides will die griechische Regierung verhindern.
Staatspleite droht
Gelingt in den kommenden Tagen kein Durchbruch in den Verhandlungen, droht Griechenland die Pleite. Ende des Monats läuft das derzeitige Hilfsprogramm aus, zudem muss Athen 1,6 Milliarden Euro an den IWF zurückzahlen.
Zuletzt waren die IWF-Vertreter aus Verdruss über die anhaltenden Differenzen aus Brüssel abgereist – inzwischen sitzen sie aber wieder mit am Tisch. Zudem wurde in Medien über Differenzen zwischen dem IWF und der EU über den Zuschnitt der von Griechenland zu fordernden Reformen berichtet.
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