Juncker fordert Klarheit über den Brexit

Juncker fordert Klarheit über den Brexit
(AFP/John Thys)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach der Amtsübernahme von Theresa May in Großbritannien mischen sich Gratulationen mit der Forderung nach Klarheit über den Brexit.

Unmittelbar nach ihrer Amtsübernahme hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die neue britische Premierministerin Theresa May aufgefordert, den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union schnell offiziell zu machen. „Das Ergebnis des Referendums in Großbritannien hat eine neue Lage geschaffen, auf die das Vereinigte Königreich und die Europäischen Union bald reagieren müssen“, erklärte Juncker in einem Schreiben, das am Mittwochabend über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet wurde. „Ich kann es kaum erwarten, mit Ihnen eng zusammenzuarbeiten und Ihre Absichten in dieser Hinsicht zu erfahren“, schrieb Juncker mit Blick auf den Brexit, den die Briten am 23. Juni in einem Referendum beschlossen hatten.

Als Konsequenz aus dem Votum hatte der damalige Premierminister David Cameron seinen Rücktritt angekündigt. Er wurde am Mittwochabend von der bisherigen Innenministerin May abgelöst. „Ich wünsche Ihnen allen Erfolg bei der vor Ihnen liegenden Aufgabe“, schrieb Juncker und brachte seine Hoffnung auf ein baldiges Treffen mit May zum Ausdruck.

Auch Schulz fordert Klarheit

Auch der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), verband seine Glückwünsche an May mit der Forderung nach baldiger Klarheit. „Die Führungsfrage ist geregelt, nun erwarte ich, dass wir schnell arbeiten, um Gewissheit zu geben“, erklärte Schulz.

May galt jahrelang als EU-Skeptikerin, schloss sich vor dem Referendum aber dem Lager der EU-Befürworter an. Nach dem Votum erklärte sie, sie wolle den Brexit zu einem „Erfolg“ für Großbritannien machen. Wann sie das offizielle Austrittsgesuch in Brüssel einreicht, ist aber noch unklar. Die EU-Partner hatten wiederholt deutlich gemacht, dass die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zu Großbritannien erst nach diesem Schritt beginnen können.