Der amerikanische Vizepräsident Joe Biden kandidiert nicht für die US-Präsidentschaft. Der Stellvertreter von Staatschef Barack Obama kündigte nach monatelangen Spekulationen am Mittwoch in einer Rede im Rosengarten des Weißen Hauses an, dass er nicht in die Vorwahlen der Demokraten einsteigen werde. Mit dem Verzicht des populären Vizepräsidenten steigen die Chancen von Hillary Clinton weiter, zur Kandidatin der Demokratischen Partei für die Präsidentschaft nominiert zu werden.
Biden war von Unterstützern in den vergangenen Monaten bestärkt worden, ein drittes Mal für die Präsidentschaft zu kandidieren, damit es eine starke Alternative zu Clinton gibt. Zuletzt waren aber in der Partei immer mehr Zweifel laut geworden, ob es nicht zu spät für ihn sei, noch in den Vorwahlkampf einzusteigen – besonders nach Clintons starkem Auftritt bei der Debatte der demokratischen Bewerber vergangene Woche.
Obamas Vermächtnis
Er sei zu der Entscheidung gekommen, dass sich das Zeitfenster für ein mögliches Antreten für ihn geschlossen habe, sagte Biden flankiert von Obama und seiner Frau Jill. Er begründete seinen Verzicht auch mit dem Tod seines 46-jährigen Sohnes Beau an einem Hirntumor im Mai. Er habe lange gehadert, ob er und seine Angehörigen nach einem solchen Schicksalsschlag für einen Wahlkampf bereit seien, sagte Biden. Die Familie habe ihm zwar ihre Unterstützung zugesichert, aber dennoch habe er sich zum Verzicht auf eine Kandidatur entschieden.
In seiner Rede im Rosengarten rief er die Demokraten auf, Obamas Vermächtnis als Argument für sich im Wahlkampf zu nutzen. Gleichzeitig betonte er, dass die Republikaner keine Feinde seien, sondern nur die politische Opposition, mit der man auch zusammenarbeiten könne.
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