Jodtabletten für die Bevölkerung

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Japans Behörden verteilen Jodtabletten an die Bevölkerung. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme vor der Wiederinbetriebnahme zweier Akw-Reaktoren, heißt es.

Vor der geplanten Wiederinbetriebnahme zweier Atomreaktoren im Süden Japans hat die Regierung an die dort lebende Bevölkerung Anti-Strahlen-Medikamente verteilt. Angaben der Behörden der Präfektur Kagoshima vom Montag zufolge begann die Verteilung von Jodtabletten an die rund 4700 Betroffenen am Sonntag. Geschützt werden sollen Bürger, die im Umkreis von fünf Kilometern rund um die Anlage Sendai leben.

Die Einnahme von unbelastetem Jod soll die Aufnahme von radioaktivem Jod durch die Schilddrüse verhindern. Mehrere Dutzend Menschen lehnten die kostenlos verteilten Medikamente jedoch ab. Nicht nur hält die Debatte über die Wirksamkeit der Tabletten an, zudem gab es in der Vergangenheit scharfe Proteste gegen die Wiederinbetriebnahme der Nuklearanlage und die Rückkehr zur Kernkraft an sich. Mitte Juli hatte die japanische Atomaufsichtsbehörde die zwei abgeschalteten Reaktoren Sendai 1 und Sendai 2 für sicher erklärt und damit eine Rückkehr zur Atomkraft ermöglicht. Die Anlage Sendai soll im Herbst wieder hochgefahren werden.

Im März 2011 hatten ein Erdbeben und ein Tsunami das Kernkraftwerk Fukushima im Nordosten Japans zerstört und zum folgenschwersten Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986 geführt. Japan schaltete danach alle seine Atomreaktoren ausnahmslos ab.