„Jede Minute sind Einschläge zu hören“

„Jede Minute sind Einschläge zu hören“
(AFP)

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Die blutige Gewalt in der syrischen Protesthochburg geht weiter. Die syrische Armee hat am Dienstag durch heftigen Dauerbeschuss mehr als zwanzig Menschen getötet.

Mehr als 20 Menschen wurden getötet und rund 340 seien in der abgeriegelten Stadt verletzt worden, berichtete die Opposition. Auf diplomatischen Wegen liefen die Bemühungen auf Hochtouren, Präsident Baschar al-Assad zum Rücktritt zu zwingen und den seit elf Monaten dauernden Konflikt zu beenden. An der für Freitag geplanten Syrien-Konferenz will Russland allerdings nicht teilnehmen; China, dass wie Russland per Veto eine UN-Resolution zu Syrien verhindert hatte, überlegt noch.

„Jede Minute sind mehrere Einschläge zu hören“, berichtete der Oppositionelle Nader al-Husseini aus Homs. Unter den Opfern seien zwei Kinder. Nach Angaben des in London ansässigen Syrischen Netzwerks für Menschenrechte schlugen allein am Morgen mindestens 250 Granaten und Raketen im Stadtteil Baba Amro ein. Die Luftwaffe flog Aufklärungsflüge über der Millionenstadt. Am Boden rückten gepanzerte Fahrzeuge der regulären Truppen vor. Seit Beginn der Offensive gegen Homs am 3. Februar wird die Versorgungslage der Menschen immer dramatischer.

Moralische Unterstützung

Auch Hama im Westen des Landes ist abgeriegelt – Soldaten, Polizei und Assad-treue Milizen errichteten Barrikaden, um die einzelnen Stadtteile zu isolieren. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz verhandelte mit beiden Seiten über eine kurze Waffenruhe, um der Zivilbevölkerung in den umkämpften Städten dringend benötigte Hilfe zu bringen.

Moralische Unterstützung und Druck auf Assad soll die Konferenz der Kontaktgruppe „Freunde von Syrien“ in Tunis bringen. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, die von den USA und der Arabischen Liga unterstützte Konferenz werde zeigen, dass Assad isoliert sei. Zudem werde dem „tapferen syrischen Volk“ Hilfe angeboten. Man werde eine klare Botschaft an Russland, China und die anderen unentschiedenen Staaten senden.

Russland blockt

Russland erklärte, es werde nicht an der Konferenz teilnehmen, weil nur die syrische Opposition, nicht aber die Regierung vertreten sei. Daher könne das Treffen kaum dazu beitragen, einen gesamt-syrischen Dialog zu beginnen und die interne Krise zu lösen.

Zwei iranische Kriegsschiffe verließen den srischen Hafen Tartus wieder. Der Iran gilt als wichtigster regionaler Verbündeter Syriens.