Jean-Marie Le Pen zieht vor Gericht

Jean-Marie Le Pen zieht vor Gericht
(AFP/Thomas Samson)

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Jean Marie Le Pen geht gegen den geplanten Entzug seiner FN-Ehrenpräsidentschaft juristisch vor. Am Dienstag findet eine Gerichtsanhörung statt.

Der Gründer von Frankreichs rechtsextremer Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, geht gerichtlich gegen den geplanten Entzug seiner Ehrenpräsidentschaft in der Partei vor. Für Dienstag sei eine Gerichtsanhörung in Nanterre bei Paris geplant, sagte Le Pen am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Um dem 87-Jährigen die FN-Ehrenpräsidentschaft zu entziehen, soll dieser Titel aus den Parteistatuten gestrichen werden. Die Front-National-Mitglieder haben bis zum 10. Juli Zeit, darüber per Briefwahl abzustimmen.

Le Pens Anwalt Frédéric Joachim sagte, die Abstimmung erfolge „unter illegalen Bedingungen“ und laufe den Parteistatuten zuwider. Sein Mandant werde deshalb unter anderem die Wahlmethode anfechten. Le Pen liegt mit seiner Tochter, der derzeitigen FN-Chefin Marine Le Pen im Streit (Link). Diese hatte im April mit ihrem Vater gebrochen, nachdem dieser mit erneuten antisemitischen Provokationen für Aufregung gesorgt hatte. Er torpedierte damit den Kurs seiner Tochter, der FN mit einer Abkehr von seinen offen rassistischen und antisemitischen Parolen ein respektableres Ansehen zu verschaffen und so neue Wähler zu gewinnen.

Teilsieg

Anfang Mai setzte die FN-Spitze als Reaktion auf die Äußerungen die Parteimitgliedschaft des 87-Jährigen aus. Das Gericht in Nanterre erklärte die Suspendierung am Donnerstag jedoch aus formalen Gründen für nicht rechtens (Link).

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