Nach dem Bruch zwischen Frankreichs rechtsextremer Partei Front National und ihrem Gründer Jean-Marie Le Pen entzieht der 86-Jährige seiner Tochter und Parteichefin Marine Le Pen die Unterstützung.
Der 86-jährige Jean-Marie Le Pen hatte in einem Interview mit der Zeitschrift "Rivarol" - zum wiederholten Male - die Gaskammern in den NS-Konzentrationslagern als "Detail" der Geschichte bezeichnet. (Tageblatt/Yoan Valat)
Das ist nichts Neues: Le Pen wurde wiederholt wegen Leugnen des Holocausts oder Aufrufs zu Rassenhass verurteilt. (Im Bild: Jean-Marie Le Pen an einer Wahlveranstaltung 1996) (Tageblatt/Francois Mori)
Jean-Marie Le Pen hatte die Partei im Jahr 1972 mitbegründet. (Tageblatt/Jacques Brinon)
Triumphal: Bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2002 schaffte er es mit fast 17 Prozent in der ersten Runde in die Stichwahl. (Tageblatt/Michel Euler)
Unzimperlich: Die Ohrfeige an die Sozialistin Annette Peulvast Bergeal im Mai 1997 brachte Le Pen einigen Ärger - und kostete ihn auch die Sympathien seiner Anhänger. (Tageblatt)
Im Europaparlament: Zähneknirschend musste die Anwesenheit des Rechtsextremisten hingenommen werden. (Tageblatt)
Einen möglichen Sieg von Marine Le Pen bei der Präsidentschaftswahl 2017 will der langjährige Vorsitzende Jean-Marie Le Pen „im Moment“ nicht. „Wenn solche moralische Prinzipien den französischen Staat regieren sollten, wäre das skandalös“, sagte Le Pen am Dienstag dem Sender Europe 1.
Die FN-Spitze hatte am Montag nach wiederholten antisemitischen Äußerungen des Parteigründers dessen Mitgliedschaft ausgesetzt (Artikel). Ein Parteitag soll sich innerhalb von drei Monaten endgültig entscheiden. Jean-Marie Le Pen hatte die Gaskammern der Nazis erneut als „Detail der Geschichte“ des Zweiten Weltkriegs verharmlost.
Eric Rings, geboren 1979 in Esch/Alzette, studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Heidelberg und fing 2010 als Journalist beim Tageblatt an. Seit 2019 schreibt er über innenpolitische Themen.
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