/ Japan nimmt letzten Atomreaktor vom Netz
Der Betreiber des Reaktors 3 im AKW Tomari auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido wollte zunächst langsam die Stromproduktion drosseln, bevor der Meiler in der Nacht zum Sonntag vollständig zu Wartungsarbeiten heruntergefahren wird, wie japanische Medien berichteten. Unterdessen gingen in Tokio am Samstag, einem nationalen Feiertag zu Ehren der Kinder, rund 5.500 Menschen für eine atomfreie Gesellschaft auf die Straße, wie lokale Medien berichteten.
Die Atomreaktoren, die bis zum GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi rund 30 Prozent des Strombedarfs des Landes abdeckten, werden in Japan alle 13 Monate für eine Wartung heruntergefahren. Ans Netz kommen die Anlagen erst wieder, wenn die lokalen Regierungen zugestimmt haben. Seit der Atomkatastrophe in Fukushima ist dies jedoch wegen der beträchtlichen Sorgen der Bevölkerung über die Sicherheit der Atomkraftwerke nicht mehr geschehen.
Folgen von Fukushima
Die Regierung hat sich – auch mit Blick auf die bevorstehenden schwülheißen Sommermonate, in denen die Klimaanlagen im ganzen Lande auf Hochtouren laufen – bislang vergeblich darum bemüht, zwei Reaktoren im AKW Oi in der Provinz Fukui nach kürzlich bestandenem Stresstest wieder hochzufahren. Die Betreiber haben als Ersatz für die Atomkraftwerke stillgelegte Thermalkraftwerke wieder angefahren.
Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi waren mehrere Reaktoren in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 schwer beschädigt worden. Die Kühlung fiel aus und in den Reaktoren kam es zu Kernschmelzen; Radioaktivität gelangte in die Luft, den Boden und ins Meer. Zehntausende Menschen mussten vor der Verstrahlung fliehen.
- Zucchinipuffer und eine Rhabarbertorte – leckere Klassiker fürs Wochenende - 12. Juni 2022.
- Sechs gute Gründe für Urlaub im Freien - 12. Juni 2022.
- Monsieur Champagne sagt Adieu - 8. Mai 2022.