Ja zur Union, aber zu welcher?

Ja zur Union, aber zu welcher?
(Jonathan Brady)

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Einheit in der Vielfalt

Die EU-Bürger sind nicht europamüde. Daran können auch die stets wiederholten Kritiken oder gar Anfeindungen europakritischer politischer Bewegungen nichts ändern. In regelmäßigen Abständen fühlt das im Auftrag der EU-Kommission erstellte Eurobarometer den Bürgern den Puls.

lmontebrusco@tageblatt.lu

Die Ergebnisse auch der letzten Ausgabe zeigen: Die EU-Bürger mögen ihre Union. Und in vielen Bereichen wünschen sie sich eine Vertiefung der Zusammenarbeit. Das für den groben Überblick. Beim näheren Hinsehen sind die Unterschiede doch ersichtlich. So fühlen sich die Polen in ihrer großen Mehrheit als EU-Bürger, zwei Drittel wünschen sich auch eine gemeinsame Außenpolitik, noch mehr eine gemeinsame Sicherheitspolitik. Aber eine gemeinsame Migrationspolitik oder gar Wirtschaftspolitik? Nein danke. Nuancierter wiederum äußern sich die Ungarn. Eine gemeinsame Migrationspolitik lehnen sie ebenfalls ab, doch einer Wirtschafts- und Währungsunion würden sie zustimmen.

Die Luxemburger ihrerseits hätten am liebsten noch viel mehr Union, qualitativ wohlverstanden, nicht quantitativ. Denn im Unterschied etwa zu Polen und Ungarn lehnen sie eine EU-Erweiterung ab. Genauso wie Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, die Niederlande.

Alle fühlen sich als EU-Bürger, so Eurobarometer. Nur was die EU sein soll, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Aber eben das macht wohl den Reiz der gehasst-geliebten Gemeinschaft aus.