Izchak Schamir tot

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Der frühere israelische Ministerpräsident Izchak Schamir ist nach längerer Krankheit im Alter von 96 Jahren in Tel Aviv gestorben. Schamir war erklärter Gegner des Friedensprozesses mit den Palästinensern.

Schamir war zweimal israelischer Regierungschef von 1983 bis 1984 und erneut von 1986 bis 1992. Außerdem hatte er auch andere Regierungsposten wie das Außenministerium inne.

Ein entschiedener Gegner des Friedensprozesses mit den Palästinensern: Izchak Schamir.

Schamir wurde am 15. Oktober 1915 (Datum umstritten) in der ostpolnischen Kleinstadt Ruzinoy geboren, als 20-Jähriger wanderte er nach Palästina aus. 1937 schloss er sich der Untergrundgruppe „Irgun“ an, die gegen Briten und Araber kämpfte, drei Jahre später ging er zur noch radikaleren „Stern-Gruppe“. Die Gruppe organisierte Terroranschläge gegen Palästinenser und Briten auf Marktplätzen und Restaurants. Der blutigste Anschlag erfolgte 1946 auf das King David Hotel in Jerusalem, bei dem 91 Personen ums Leben kamen, darunter Araber, Juden und Briten.

Im Dienst des Mossad

Nach der Staatsgründung arbeitete Schamir, der im Holocaust fast seine ganze Familie verloren hatte, zunächst für den Geheimdienst Mossad, in dessen Auftrag er auch mehrere Jahre in Frankreich lebte. 1974 zog er zum ersten Mal in die Knesset ein und wurde 1980 Außenminister. 1984 führte er den Likud in die „Regierung der Nationalen Einheit“ mit der Arbeitspartei, deren Führung er 1986 im Rotationsverfahren übernahm.

Eine große Koalition mit der Arbeitspartei, die er 1988 einging, zerbrach nach 15 Monaten. Mit Schamir an der Spitze bildete der Likud dann im Juni 1990 eine rechts-religiöse Regierungskoalition. 1991 nahm er widerwillig an der Madrider Nahost-Friedenskonferenz teil, gab jedoch später zu, dass er die Verhandlungen endlos verzögern und damit sabotieren wollte.

Zeit seines Lebens blieb der Mann mit dem grauen Schnauzbart Gegner des Friedensprozesses mit den Palästinensern, den er erbittert bekämpfte.