/ IWF-Chefin soll vernommen werden

IWF-Chefin Christine Lagarde soll wegen möglicher Beihilfe zur Veruntreuung öffentlicher Mittel von der französischen Justiz vernommen werden. Die Anhörung ist nach Angaben ihres Anwalts vom Donnerstag in Paris Ende Mai geplant. Im März war bereits die Pariser Wohnung der Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) durchsucht worden.
Bei den seit 2011 laufenden Ermittlungen geht es um eine Entschädigung in Höhe von 285 Millionen Euro plus Zinsen. Lagarde, die die Zahlung als damalige französische Wirtschaftsministerin ermöglicht hatte, bestreitet jegliches Fehlverhalten.
Lagarde reist gerne nach Paris
Seit Beginn der Ermittlungen sei ihr klar, dass sie von der Untersuchungskommission angehört werde, sagte Lagarde am Donnerstag in Washington. Sie freue sich, ein paar Tage nach Paris zu reisen. „Das wird meine Aufmerksamkeit nicht von der IWF-Arbeit ablenken.“
Ausgangspunkt war der Verkauf des Sportartikelherstellers Adidas durch den Geschäftsmann Bernard Tapie Anfang der 1990er Jahre. Er sah sich von der damaligen Staatsbank Crédit Lyonnais geprellt und klagte. Das Verfahren endete 2008 per Schiedsgerichtsurteil, das dem Ex-Minister die Entschädigung zugestand. Insgesamt soll er rund 400 Millionen Euro erhalten haben.
Aus Sicht der Ermittler hätte Lagarde das Verfahren nicht zulassen dürfen und Einspruch gegen das Urteil einlegen müssen. Tapie hatte im Präsidentschaftswahlkampf 2007 Nicolas Sarkozy unterstützt, in dessen Regierung Lagarde dann saß.
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