/ IWF bittet Mitglieder zur Kasse
Vor der gemeinsamen Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington kommen in der US-Hauptstadt auch die Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) zu Beratungen zusammen. Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden wird an der Sitzung der Minister in der sogenannten „Groupe d’action financière“ (GAFI) teilnehmen. Premierminister Jean-Claude Juncker wird sich als Eurogruppen-Chef am Treffen der G-7-Finanzminister beteiligen. Dort wird er eine Analyse der Eurogruppe über wirtschaftliche und soziale Tendenzen in Europa und der Welt vortragen.
Zu den Hauptthemen der Tagung, die am Freitag beinnt, dürfte die vom IWF angestrebte Ausweitung seiner Kreditlinie zählen, um anderen angeschlagenen Ländern auch außerhalb der Euro-Zone besser helfen zu können. Die Organisation fordert von ihren Mitgliedern mehr als 400 Milliarden Dollar (305 Mrd Euro) an frischem Geld. Diese Summe ergebe sich aus den Darlehen der europäischen Notenbanken an den IWF sowie den Zusagen von Japan, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Norwegen und China, sagte EZB-Ratsmitglied Klaas Knot der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“ (Freitagausgabe). „Mit der Hilfe von Ländern wie Russland, Brasilien, Saudi-Arabien und Indien ist eine Summe zwischen 400 und 500 Milliarden Dollar leicht in Reichweite.“ Die Euro-Länder haben bereits 150 Milliarden Euro zugesagt. Die USA sperren sich gegen weitere Zahlungen.
Aufstockung der Rettungsschirme
Der IWF plädiert außerdem dafür, dass die europäischen Krisenfonds ESM und EFSF künftig ohne Umweg über betroffene nationale Regierungen Geld an kränkelnde Banken überweisen können. Ähnlich wie jüngst IWF-Chefin Christine Lagarde sagte Knot, der IWF diene nicht einzig als Krisenhelfer der Europäer. Allerdings „ist die europäische Schuldenkrise nun die größte Gefahr für die Weltwirtschaft“. Deswegen werde sich der IWF darauf konzentrieren. Mithilfe eines gestärkten IWF sei die Brandmauer hoch genug, um Euro-Zonen-Mitglieder wie Italien und Spanien zu verteidigen. IWF-Chefin Lagarde äußerte sich dazu ähnlich: Für sie ist die Euro-Zone immer noch „Epizentrum“ bei den Risiken für die Weltwirtschaft: Die Europäer sollten mehr zur Stabilisierung tun, so Lagarde im Vorfeld der Tagung.
Auf der aktuellen IWF-Frühjahrstagung des IWF soll unter anderem die finanzielle Ausstattung des Fonds erhöht werden, damit dieser besser auf Krisen reagieren kann. Zuletzt war dabei von einer Größenordnung von rund 400 Milliarden Dollar die Rede. Es gibt allerdings auch Gegenwehr. Kanada forderte beispielsweise Regeln, die es den Europäern schwerer machen, sich aus den Krisenhilfen des Fonds bedienen zu können.
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