Italien wegen Müllkrise verurteilt

Italien wegen Müllkrise verurteilt
(Ciro Fusco)

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Wegen des jahrelangen Versagens bei der Müllentsorgung in Neapel ist Italien vom EU-Gerichtshof zu einer Geldbuße von 20 Millionen Euro verurteilt worden.

Der EU-Gerichtshof verurteilt Italien zu einer Geldbuße von 20 Millionen Euro, weil der Staat den Müll jahrelang nicht in den Griff bekommen habe. Zusätzlich muss Italien ein Zwangsgeld von 120.000 Euro für jeden Tag des Verzugs zahlen, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstag mitteilte.

Der Staat schaffe es seit fünf Jahren nicht, den Müll der süditalienischen Großstadt wiederzuverwerten oder zu entsorgen, ohne die Gesundheit der Bevölkerung zu gefährden und die Umwelt zu schädigen, kritisierte das Gericht.

Müllkrise eskaliert

In Neapel war die Müllkrise in den Jahren 2010 und 2011 eskaliert. Tagelang stapelte sich der stinkende Müll in den Straßen von Neapel und anderen Städten von Kampanien. Bis heute hätten sich mehr als sechs Millionen Tonnen Müll angesammelt, deren Entsorgung 15 Jahre dauern werde, erklärte das Gericht.

Das Versagen der Behörden wird oft auf die Camorra zurückgeführt, die Mafia von Neapel. Sie soll mit dem Verklappen von Müll erhebliche Gewinne machen. Bei der Festsetzung der Strafe blieb der Gerichtshof deutlich unter den Forderungen der EU-Kommission: Diese hatte 56 Millionen Euro Bußgeld und ein tägliches Zwangsgeld von 257.000 Euro verlangt.