Italien stellt 13.000 Steuerhinterzieher

Italien stellt 13.000 Steuerhinterzieher
(Franco Silvi)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die italienische Finanzpolizei hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mehr als 13.000 mutmaßliche Steuerhinterzieher vor Gericht gebracht.

In mehr als der Hälfte der 13.000 Fälle seien dem Staat überhaupt keine Einnahmen gemeldet worden, teilte die italienische Finanzpolizei am Mittwoch mit. Im selben Zeitraum seien 146 Bürger wegen Steuervergehen ins Gefängnis gekommen und Güter im Wert von 1,2 Milliarden Euro beschlagnahmt worden.

Der Bericht der für Steuer- und Finanzkriminalität verantwortlichen Behörde bietet von der Steuerhinterziehung bis zur Schwarzarbeit einen Querschnitt nahezu aller Probleme, unter denen Italiens Wirtschaft leidet. So wurden bei 32 Prozent aller untersuchten Kassenbelege Unregelmäßigkeiten festgestellt. Insgesamt entdeckte die Behörde fast 12.000 Schwarzarbeiter und mehr als 13.000 Menschen in einem ungeregelten Arbeitsverhältnis. Über 5000 Arbeitgeber wurden vor Gericht gebracht. Ebenso geht aus dem Bericht hervor, dass beinahe 670 Millionen Euro europäischer Hilfsgelder unbegründet bezogen oder beansprucht wurden.

Wegen Korruption und der Zahlung von Schmiergeldern bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen brachte die Finanzpolizei 933 Verdächtige vor Gericht und 44 davon in Haft. Im Zusammenhang mit der ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Finanzpolizei fallenden Untersuchung von möglichen Mafia-Vermögen wurden Güter im Wert von 3,3 Milliarden Euro beschlagnahmt und weitere im Wert von 733 Millionen Euro dem italienischen Staat übereignet.