„Italien kann nicht länger warten“

Der neue Chef der regierenden Demokratischen Partei in Italien, Matteo Renzi, hat sein Amt angetreten. Ein Parteitag bestätigte den 38-jährigen Bürgermeister von Florenz am Sonntag. Er wünsche sich ein Italien, das stolz auf die Vergangenheit und gleichzeitig offen für Veränderungen sei, sagte Renzi vor den Delegierten.

PD-Chef Matteo Renzi bei seiner Rede am Parteitag in Mailand. (Bild: AP)

Kernforderungen des neuen PD-Chefs sind die nach weniger Staatsausgaben und weniger Bürokratie. Er will gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit kämpfen und von der Rezession getroffene Inhaber kleiner Unternehmen unterstützen.

„Italien kann nicht länger warten“

„Wenn er uns nicht aufrütteln kann, dann kann das niemand“, kommentierte Antonio Padellaro von der Zeitung „Il Fatto Quotidiano“. Nach „20 Jahren sinnlosen Geredes kann Italien nicht länger warten“. Der scheidende Parteichef Guglielmo Epifani sprach von einem Generationenwechsel an der Spitze der Demokratischen Partei, der auch Ministerpräsident Enrico Letta angehört.

Der damalige PD-Vorsitzende Pierluigi Bersani hatte im Frühjahr zurücktreten müssen, nachdem er mit dem Versuch gescheitert war, mit einer äußerst knappen Parlamentsmehrheit eine Regierung zu bilden. Seither wurde die Parteiführung kommissarisch von Guglielmo Epifani ausgeübt.

Renzi wurde am 11. Januar 1975 in Florenz geboren. Er ist studierter Jurist und ehemaliger Pfadfinder. Zusammen mit der Lehrerin Agnese hat er drei Kinder. Im Juni 2004 erzielte er einen großen Wahlerfolg bei Regionalwahlen und stand dann an der Spitze der Provinz Florenz. Vor zwei Wochen war er mit klarer Mehrheit zum Parteichef gewählt worden.