Israel und die Türkei kommen sich wieder näher

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Die Türkei und Israel wollen ihre Beziehungen normalisieren. Seit die israelische Marine 2010 zehn türkische Aktivisten auf der Gaza-Flotilla tötete, liegen diese auf Eis.

Die Türkei und Israel wollen am Sonntag die Normalisierung ihrer diplomatischen Beziehungen verkünden. Dies berichtete die türkische Tageszeitung „Hürriyet“ am Dienstag unter Berufung auf ranghohe Quellen. Seit die israelische Marine im Mai 2010 eine Hilfsflotte für den Gazastreifen stoppte und dabei zehn türkische Aktivisten tötete, sind die einst intensiven Beziehungen zwischen beiden Ländern stark angespannt.

Ein Vertreter des türkischen Außenministeriums und der israelische Sondergesandte für die Aussöhnungsgespräche, Joseph Ciechanover, würden sich am Sonntag an einem ungenannten Ort in Europa treffen, um das Ende der bilateralen Krise zu besiegeln, berichtete die Zeitung. Schon im Juli könnten dann die ausgehandelte Vereinbarung unterzeichnet und neue Botschafter ernannt werden.

Israel entschuldigt sich und zahlt

Die Türkei und Israel hatten ihre Botschafter vor sechs Jahren abgezogen und die militärische Zusammenarbeit beendet, nachdem israelische Soldaten die Mavi Marmara, Hauptschiff des Gaza-Hilfskonvois, geentert und auf die sich wehrende Besatzung geschossen hatten. Zwei der drei von Ankara als Voraussetzung der Normalisierung genannten Bedingungen wurden inzwischen erfüllt: Israel entschuldigte sich öffentlich für den Vorfall und sagte Entschädigungszahlungen zu.

Unklar ist noch, wie der Kompromiss zur dritten Forderung, der Aufhebung der Blockade gegen den von der extremistischen Palästinenserbewegung Hamas kontrollierten Gazastreifen, aussehen soll. Der neue türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Freitag angekündigt, dass seine Regierung die Spannungen zu Staaten in der Nachbarschaft abbauen wolle: „Israel, Syrien, Russland, Ägypten – wir können keine dauerhafte Feindschaft mit den Ländern haben, die ans Schwarze Meer und ans Mittelmeer grenzen“, sagte Yildirim der „Hürriyet“.